Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll118. Sitzung / Seite 97

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Es ist ganz wichtig, dass diese jungen Menschen die Chance bekommen, eine Aus­bildung in ihrem Wunschberuf zu erhalten, denn das bedeutet auch, dass 90 Prozent dieser Jugendlichen, die den Wunschberuf anstreben und auch eine Ausbildung erhal­ten, diese dann auch abschließen. Und wenn ich diese Berufsausbildung abgeschlos­sen habe, dann bin ich erstens einmal zufriedener und habe zweitens die Chance, auch besser zu verdienen. Und wie wir heute auch schon gehört haben, sind diese Menschen weniger von Arbeitslosigkeit betroffen als andere, die ihren Job abbrechen.

Ein Drittel der Lehrverhältnisse wird ja derzeit schon gefördert, das sind 15 000 bis 17 000 Lehrplätze. Ich möchte da schon sagen, dass diese Ausbildungsgarantie ein hervorragendes Werkzeug ist, um Menschen auch für die Zukunft zu helfen, damit sie einmal in den Bereich eines Jobs kommen.

Es wurde die Lehre mit Matura angesprochen. Ich möchte aber schon darauf hinweisen, dass es ein doch sehr großer Aufwand und eine sehr große Belastung ist, neben der Lehre die Matura zu machen. Ich gratuliere jedem, der das überhaupt angeht und auch schafft. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

Es ist hier in diesem Bericht auch eine Anregung drinnen, dass es erforderlich wäre, den Jungen kurz nach Verlassen einer Erstausbildung eine Chance zu geben, kosten­los eine zusätzliche Ausbildung zu machen, um einfach Defizite abzubauen. Außerdem sollte man jenen, deren Firma, sage ich jetzt einmal, zusperrt und die deshalb ihre Lehrabschlussprüfung nicht machen können, die Chance geben, die Berufsschule weiter zu besuchen, denn der Abschluss der Berufsschule bietet die Möglichkeit, einen Lehrabschluss zu erlangen.

Die Qualität der Ausbildung muss beobachtet und analysiert werden, sagt der Bericht. Da müssen wir noch genauer werden.

Ich möchte enden mit einem Zitat aus dem Bericht: Nach der Befundung der Forschung präsentiert sich die Arbeitsmarktsituation für Jugendliche in Österreich günstig. Die Politik hat auf Herausforderungen für die Jugendbeschäftigung rasch reagiert. – Dem ist nichts hinzuzufügen. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)

13.37


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als nächste Rednerin zu Wort gelangt Frau Abge­ordnete Mag. Musiol. 4 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


13.38.01

Abgeordnete Mag. Daniela Musiol (Grüne): Sehr geehrte Damen und Herren! Herr Jugendminister, das, was Sie vor allem in Ihrem zweiten Beitrag geliefert haben, ist Regie­rungssudern vom Feinsten – sudern, wie wir es hier in Wien nennen. (Zwischenrufe bei der ÖVP.) Sie halten der Kollegin Haubner vor, sie hätte diesen Jugendbericht Kapitel für Kapitel hier vorgestellt, beschrieben, wo sie und ihre Fraktion doch selbst damals in der Regierung gewesen seien.

Sie selber, Herr Minister, haben nichts anderes gemacht. Sie haben zu erwähnen ver­gessen, dass Ihre Partei, die ÖVP, damals mit in der Regierung war, dass es sich damals eben um eine schwarz-blau-orange Regierung gehandelt hat, und Sie haben auch vergessen – in Ihrer ersten Ausführung vor allem –, auf Ihre Regierungsverant­wortung Rücksicht zu nehmen. (Beifall bei Grünen und BZÖ. – Zwischenbemerkung von Bundesminister Dr. Mitterlehner.)

Herr Minister, Sie haben hier nur ein Thema nach dem anderen abgearbeitet. Regie­ren, Verantwortung übernehmen bedeutet aber auch, Maßnahmen zu überlegen, Maß­nahmen anzukündigen und Maßnahmen zu setzen. Das haben Sie in keinem einzigen


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