davon gesprochen, dass die Kosten einer Insolvenz Griechenlands zwischen 20 und 40 Mrd. Euro liegen würden, jetzt im September, wo Österreich neuerlich die Mittel für die Griechenlandhilfe aufstockt, betragen sie schon 40 Mrd. Euro. Offenbar steigen die Kosten proportional mit den österreichischen Zahlungen. In Wahrheit handelt es sich dabei um durch nichts bewiesene und auch nicht nachvollziehbare Zahlen, die als Horrorszenarien der Öffentlichkeit für den Fall des Ausstiegs aus dem Euro, einer Insolvenz Griechenlands oder dem Ausschluss Griechenlands aus der Eurozone präsentiert werden.
Dass die Weiterfinanzierung Griechenlands die billigere Option ist, wird allerdings von etlichen anerkannten Wirtschaftswissenschaftern mittlerweile mit guten Argumenten bestritten. Hans-Werner Sinn, der Leiter des renommierten Münchner ifo-Instituts kommt in einer jüngst veröffentlichten Studie zu dem Schluss, dass das Kostenrisiko Österreichs aus den bisher vereinbarten Griechenlandhilfen schon ebenfalls 40 Mrd. Euro beträgt.
Damit bestätigt sich, was das BZÖ bereits vor der Beschlussfassung des ersten Griechenland-Hilfspakets im April 2010 prognostiziert hat:
Josef Bucher, OTS, 27.Apr 2010
"Nicht nur im Interesse der anderen Eurozonen-Länder, sondern auch im eigenen Interesse, soll Griechenland aus der Eurozone austreten", meinte Bucher.
Der einzig zielführende Weg wäre es, Griechenland aus der Eurozone herauszunehmen. "Griechenland soll sich daher selbstständig mit einer eigenen Währung retten, könnte mit einer Währungsabwertung einen Gesundungsweg antreten und über die Inflation ihren Haushalt finanzieren", sagte Bucher.
Josef Bucher, OTS, 28.Apr 2010
Der BZÖ-Bündnisobmann forderte, dass Griechenland aus der Eurozone austreten und aus eigener Kraft einen gesunden Weg antreten solle. "Die Börsen und der Euro sind auf Talfahrt. Es ist nicht einzusehen, dass die anderen Euro-Länder in das Finanzdebakel mit hineingezogen werden und die Zeche zahlen sollen. Griechenland hat jahrelang falsche Zahlen abgeliefert und sich die Aufnahme in die Eurozone de facto erschlichen. Daher soll sich das Land selbstständig und mit einer eigenen Währung retten."
Im Nachhinein als gerade zu erheiternd ist in diesem Zusammenhang die Aussage von Bundeskanzler Faymann noch im Hauptausschuss am 24.03.2010 zu werten, derzufolge er keine Beschlüsse über etwaige Hilfsmaßnahmen innerhalb der EU erwarte, weil Griechenland wahrscheinlich keinen Antrag stellen werde.
Mit den bereits im Mai des Vorjahres erfolgten Beschlüssen zur Finanzhilfe für Griechenland hat die EU - bzw. haben die Staats- und Regierungschefs der Eurozone - also einen folgeschweren Sündenfall begangen: In einer Nacht- und Nebelaktion haben die Finanzminister der Eurozone am 2. Mai 2010 für ganz Europa folgenschwere Maßnahmen in Form "finanzieller Unterstützung für Griechenland zur Sicherung der finanziellen Stabilität des Euro-Währungsgebiets", wie es sinngemäß in einer entsprechenden Presseerklärung des Ratspräsidenten van Rompuy hieß, beschlossen. "Finanzielle Unterstützung" in diesem Zusammenhang bedeutete nicht mehr und nicht weniger als die Summe von 110 Mrd. Euro, die nunmehr von den Eurostaaten in Form von Krediten an Griechenland überwiesen wird.
Dazu kommt die Schaffung eines permanenten Rettungsschirms, der 2013 in Kraft treten soll und die Steuerzahler neuerlich massiv belasten wird. In diesen Rettungs-
HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite