Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll130. Sitzung / Seite 222

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Auch das sei zugegeben, dass größere Betriebe, Frau Kollegin Schönpass, deutlich mehr Geld erhalten als die kleinen Betriebe oder die kleineren Betriebe. Da könnte ich die Gegenfrage stellen, und ich glaube sicher, dass die Voest oder ein anderer Groß­betrieb in Österreich ungleich mehr Geld erhält – ob nun für Entwicklung, Forschung oder andere Bereiche – als ein kleiner Dorfschmied. Ich kenne die Zahlen, Kollege Keck. Daher sollte man nicht so tun, als ob das nur in der Landwirtschaft so wäre.

Grundsätzlich ist dieser Grüne Bericht auf den ersten Blick sehr positiv, auf den zwei­ten Blick wird bestätigt, dass trotz des Einkommensplus die Verluste der beiden voran­gegangenen Jahre nicht aufgeholt werden konnten (Beifall des Abg. Huber), aber – und das sei auch deutlich gesagt – ich gratuliere Herrn Bundesminister Berlakovich für seine Erfolge, auch im europäischen Konzert. Die sind herzeigbar! Seien wir stolz auf die Leistungen der österreichischen Bäuerinnen und Bauern! (Beifall bei der ÖVP.) Die haben viel erreicht! Österreich ist in vielen Bereichen Vorreiter.

Noch ein Wort zu Ihnen, Herr Kollege Vock, weil Sie heute auch Ihren Standpunkt so deutlich gemacht haben, was die Debatte um den Ferkelschutzkorb und so weiter betrifft. Ich würde Ihnen Folgendes empfehlen: Vorige Woche fand in der Heimatge­meinde des sehr geschätzten früheren Kollegen und heutigen Landesrates Haimbuch­ner der Hausruckviertler Bauernstammtisch statt. Da war Herr Kollege Graf, Landwirt­schaftskammerrat aus Oberösterreich – der in Kürze hier sein wird, so wird mir ge­sagt –, und der hat massiv die Diskussion um den Ferkelschutzkorb kritisiert. Ich würde Sie bitten, sich mit Ihrem Parteikollegen ins Einvernehmen zu setzen. Der wird Ihnen die Leviten lesen, weil aus der Praxis etwas anderes bekannt ist, als Sie hier darstel­len, meine Damen und Herren. (Beifall bei der ÖVP.)

Landwirtschaft ist Wirtschaft am Land (Zwischenruf des Abg. Vock), und wir haben uns den internationalen Marktbedingungen zu stellen. Niemand nimmt Rücksicht darauf. Vergleichen Sie Marktberichte aus Deutschland, aus anderen Ländern Europas! Wenn die Marktpreise reduziert werden, haben wir dieselben Auswirkungen zu tragen. Es ist nicht so, dass die Bauern nicht wollen oder kein Verständnis für den Tierschutz hätten. Ich lade Sie ein, meine Damen und Herren: Am 22. dieses Monats, nächste Woche, besichtigen wir einige oberösterreichische Betriebe – ich bedanke mich bei jenen, die sich bereits gemeldet haben –, um nicht mit den „bösen“ Politikern, sondern mit den Bäuerinnen und Bauern vor Ort die Praxis zu erleben und zu sehen, unter welchen Be­dingungen sie wirtschaften müssen.

Insgesamt, da ich in Zukunft vielleicht etwas mehr an Verantwortung für die Landwirt­schaft zu tragen haben werde, lade ich die Agrarsprecher aller Fraktionen zu einem konstruktiven Gespräch ein. Ich möchte manche Dinge verändern, auch etwas mehr Zeit im Landwirtschaftsausschuss ermöglichen. Letztlich wird niemanden interessieren, wer etwas fertiggebracht hat, sondern ob wir für die Bauern insgesamt miteinander et­was fertigbringen. (Beifall bei der ÖVP.)

20.17


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Jannach. 3 Mi­nuten Redezeit. – Bitte.

 


20.17.24

Abgeordneter Harald Jannach (FPÖ): Geschätzter Herr Präsident! Herr Bundesmi­nister! Lieber neuer Agrarsprecher der ÖVP, herzlichen Dank für die Einladung! Ich möchte als Agrarsprecher der FPÖ nur eines vorausschicken: Ein bisschen enttäuscht bin ich schon, dass weder der Herr Minister noch du als neuer Agrarsprecher hier beim Thema Grüner Bericht ein Wort des Dankes gegenüber dem Kollegen Grillitsch, der immerhin zehn Jahre lang hier herinnen gesessen ist, ausspricht. (Beifall bei FPÖ und BZÖ. – Zwischenrufe bei der ÖVP.)

 


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite