Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll132. Sitzung / Seite 242

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Dabei ist das gerade etwas, was die Kritik des Rechnungshofes sehr wohl betrifft. Dort ist davon die Rede, dass es völlig sinnlose Überschneidungen zwischen den Dachverbänden und den Fachverbänden gibt, und ich verstehe nicht, warum Sie das Potenzial, das da drinnen liegt, nicht heben und warum Sie nicht hergehen und irgend­wann einmal das tun, was Ihnen alle Sportexperten in diesem Land sagen, nämlich die Dachverbände in der bestehenden Form zu hinterfragen. Die braucht der Sport nicht. Die brauchen nur Ihre Funktionäre aus dem roten und aus dem schwarzen Lager, um ein Betätigungsfeld neben der Politik oder nach der Politik zu finden. Dem Sport ist damit in Wahrheit nicht geholfen, meine Damen und Herren. (Beifall bei der FPÖ.)

Da Sie in diesem Bereich säumig sind, wird es eben auch so sein, dass die Sport­förderung 2012 ineffizient, teilweise doppelt ausgezahlt, nicht zielgerecht ist, mit der Gießkanne vergeben wird – alles das, was im Rechnungshofbericht als Kritik auch angebracht wird. Wir werden schauen, ob es 2013 dann besser wird, aber wenn Sie nicht bereit sind, in diesen bürokratischen Bereich einzugreifen, dann werden Sie auch da Teile weiter ineffizient vergeben.

Ein Wort zum Anti-Doping-Kampf, der uns auch sehr, sehr wichtig ist, damit es nicht heißt, wir machen keine Vorschläge, wo Sie sich auch Geld holen könnten. Mir persönlich ist nicht ganz klar, bei allen Ihren brennenden Bekenntnissen, was den Kampf gegen Doping betrifft, warum Sie im Olympiajahr 2012 das Budget für die NADA, für die Anti-Doping-Behörde, genauso ausstatten, wie Sie es im Nicht-Olympia­jahr zuvor getan haben.

Ein Olympiajahr, das wissen Sie ganz genau, erfordert einen erhöhten Kontrollbedarf bei den Sportlern. Das ist mit Kosten verbunden, und das Geld muss ja irgendwoher kommen, aus einem anderen Bereich, wo es dann fehlt. Ich würde Ihnen den Vor­schlag machen, im Zusammenhang mit der Finanzierung dieser zusätzlichen Kon­trollen doch einmal auf das ÖOC zurückzugreifen. Das ÖOC dürfte über erhebliche Mittel verfügen. Die haben immerhin eine Strafe, sozusagen im Nachbereich, als Nachwirkung dieser ganzen Doping-Skandale, von einer Million Dollar mit Leichtigkeit bezahlt.

Ich würde Ihnen vorschlagen, da den Weg auch zum ÖOC zu suchen und einen entsprechenden Beitrag von dort einzufordern. Das wäre auch ein Teil einer Schadens­wiedergutmachung, die angebracht wäre. (Beifall bei der FPÖ.)

20.26


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Krist. 3 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


20.27.06

Abgeordneter Hermann Krist (SPÖ): Herr Präsident! Mein Sportminister! Herr Staats­sekretär! Lieber Kollege Kickl, einerseits wundert es mich ja nicht wirklich, auf der anderen Seite finde ich es wirklich bedauerlich, dass gerade du wider besseres Wissen derartig auf die Dachverbände hinhaust. In Wirklichkeit wollt ihr sie auflösen, nur sagt ihr das nicht offen. Die wertvolle Arbeit, die dort passiert, ist unbezahlbar! Wie viele tausend Ehrenamtliche dort bestmöglichen Sport und Betreuung anbieten, von den Kindern bis zu den Senioren (Abg. Kickl: Aber dafür brauchen wir nicht eure Funk­tionäre!): Ich finde es wirklich schlimm und unverantwortlich, wie ihr damit umgeht! (Beifall bei der SPÖ.)

Zur eigentlichen Sache. Die erfreulichen Budgetzahlen für den Sport – und die kann niemand wegdiskutieren – sind bekannt. Sie sind die wichtige finanzielle Basis für un-


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