Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll132. Sitzung / Seite 293

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reits massive Defizite. Wir alle wissen, dass wir vom Schönreden nicht mehr weiter profitieren und nicht mehr zehren können.

Und da ist noch etwas, was Herr Fleischhacker dann zum Schluss seines Artikels schreibt:

„Und auch jeder einzelne Politiker, dessen Geschäftsmodell die Wirklichkeitsver­weige­rung ist, handelt rational: Warum sollte er durch Ehrlichkeit sein Amt und damit seine materielle Existenz aufs Spiel setzen, wenn er es mit Verdrängung behalten kann?“

Ich glaube, dazu ist nichts weiter zu sagen. (Beifall bei der FPÖ.)

11.11


Präsident Fritz Neugebauer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Fürntrath-Moretti. – Bitte.

 


11.11.40

Abgeordnete Adelheid Irina Fürntrath-Moretti (ÖVP): Herr Präsident! Hohes Haus! Wissen Sie, wann wir heute mit unserer Sitzung begonnen haben? – Die Frau Prä­sidentin hat genau um 9 Uhr die Sitzung eröffnet. Und wissen Sie, wie viele Minuten bisher vergangen sind? – 133 Minuten (Zwischenruf des Abg. Zanger), da habe ich jetzt schon einen Teil meiner Redezeit mitgerechnet.

Und was glauben Sie: Wie viel an Zinsen für unsere Staatsschulden haben wir in diesen 133 Minuten verbraucht? (Abg. Dr. Belakowitsch-Jenewein: Können Sie irgendetwas zum Sozialbudget auch sagen?) Damit es leichter zu rechnen ist für Sie und zum Verständnis: Pro Stunde zahlen wirMillion € an Zinsen. (Zwischenrufe bei der FPÖ.)

Sehr geehrte Damen und Herren, das heißt, pro Minute zahlen wir 17 000 € nur an Zinsen, das sind für 133 Minuten 2 221 000 € – nur in dieser Zeit, die wir hier herinnen sitzen. (Abg. Kickl: Deshalb ist die Frau Finanzministerin gekommen: um Ihre Rede zu hören! – Weitere Zwischenrufe bei der FPÖ.)

Darüber, sehr geehrte Damen und Herren, sollten wir uns einmal unterhalten. Das ist ein Betrag, von dem viele Österreicherinnen und Österreicher nur träumen können. Der Durchschnittsverdienst, sehr geehrte Damen und Herren, der Österreicher liegt bei 30 100 € und bei den Österreicherinnen liegt er bei 18 100 € pro Jahr brutto – brutto, sehr geehrte Damen und Herren. Ein Viertel der Männer und etwas mehr als die Hälfte der Frauen haben in Österreich knapp über 17 000 € brutto zur Verfügung. (Abg. Dr. Belakowitsch-Jenewein: Aber deshalb heiße Luft! – Zwischenruf des Abg. Kickl.) Das, meine Damen und Herren, verbrauchen wir bereits in einer Minute nur für unsere Zinsendienste für unsere Staatsschulden.

Das heißt, der Weg, den unsere Finanzministerin vorgegeben hat, nämlich zu sparen, ist der einzig richtige Weg, und ich bin sehr, sehr froh darüber und gratuliere unserer Finanzministerin und unserem Vizekanzler dazu, dass sie auch unseren Koalitions­partner SPÖ dazu bewegen konnten, endlich der Schuldenbremse zuzustimmen. Das ist der einzig richtige Weg für uns. (Beifall bei der ÖVP.)

Die Finanzministerin hat ja bereits einige Male gesagt: Schulden abbauen, Reformen vorantreiben und in die Zukunft investieren – das sind unsere wesentlichen Ziele, die wir haben.

Wo können wir nun reformieren? – Einige Vorredner haben schon wesentliche Punkte angesprochen; ich möchte mich hier auch ein bisschen mit den Pensionen befassen.

Überlegen wir einmal: Wie sieht es in der Praxis aus? – Die Ausbildung unserer jungen Leute dauert immer länger. Dann haben wir eine relativ kurze Zeit in unserem Leben,


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