Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll132. Sitzung / Seite 364

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Ausschuss zu machen. Und diese Weigerung von Ihnen ist als reine Schikane zu werten und als sonst gar nichts. (Beifall bei den Grünen. – Zwischenruf des Abg. Mag. Donnerbauer.)

Ja, wunderbar. Erklären Sie das all denen, die dann kommen und einfordern, wir haben mit den zuständigen Ministern zu reden. Die ÖVP wird sagen: Nein, wir mauern!, wie üblich. Neugebauer wird den Beton anwerfen, und die Geschichte wird erledigt sein.

2018/19, hat Kollegin Gessl-Ranftl, glaube ich, gesagt, wird der Vollausbau der Neuen Mittelschule erledigt sein. Mag sein. 2018/19 werden dann viele Eltern, genau wie es uns in der Familie vor zwei Jahren auch ergangen ist, dastehen und vor der Frage stehen: Was macht mein Kind in der 4. Klasse Volksschule? – Genau vor dieser Frage, wo Sie ja genau wissen, dass das eine sehr prägende Erfahrung ist, dass das eine sehr große Belastung für die Familien ist, dass genau dort dann die Probleme auftreten. Diese Frage wird 2018/19 leider, wenn es so weitergeht, de facto in einem ähnlichen Ausmaß bestehen, wie sie bislang bestand. Und das ist auch das Problem, das wir sehen und wo ja, glaube ich, auch alle, die sich seriös mit internationalen Entwicklungen auseinandersetzen, sehen werden, dass die Frage der sozialen Selektion sehr stark damit zusammenhängt, zu welchem Zeitpunkt diese Trennung stattfindet.

Jetzt kann man über die Verbesserungen im Einzelnen reden. Aber das ist natürlich etwas, was bestehen bleibt und was nach wie vor offen ist und verbessert werden sollte.

Frau Kollegin Franz, es wäre schon interessant gewesen, was Sie zu Ihrem Bildungs­sprecher aus dem Bundesland Vorarlberg sagen. Da haben Sie elegant die Kurve gekratzt. Dass die Vorarlberger ÖVP offenbar bereit ist, über eine gemeinsame Schule zu diskutieren, oder dafür eintritt, das wäre auch eine Möglichkeit, sich von der Bun­deslinie ein bisschen zu distanzieren. Da gibt es offenbar Vorbild-Modelle.

Vielleicht müssen wir jetzt noch zehn Jahre warten – beziehungsweise: Gehrer war bis 2006, so lang ist das noch gar nicht her, also gute fünf Jahre liegt der Wechsel jetzt zurück. Vielleicht gibt es noch Perspektiven, dass in den nächsten fünf bis zehn Jahren auch da noch einiges weiter aufbricht. Ich würde es mir wünschen. Das hätte sich die Schule in Österreich verdient. (Beifall bei den Grünen.)

15.10


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Abgeordnete Mag. Lohfeyer ist die nächste Rednerin. – Bitte.

 


15.10.57

Abgeordnete Mag. Rosa Lohfeyer (SPÖ): Frau Präsidentin! Geschätzte Frau Bun­desministerin! Wir haben bereits im Juli 2011 eine Sammelnovelle zur schulischen Tagesbetreuung hier im Parlament beschlossen. Sie umfasst jährlich 80 Millionen €, die der Bund für den Ausbau von schulischer Tagesbetreuung in Pflichtschulen und AHS investiert. Verteilt wird über die Bundesländer, die auch dafür zuständig sind, dass die Gelder an die Gemeinden gelangen. Insgesamt werden es österreichweit bis 2014/15 immerhin 320 Millionen € sein. Durch diesen Beitrag bekommen die Gemeinden eine wesentliche Unterstützung vom Bund, der diesen Ausbau der qualitativ hochwertigen Betreuung auch ermöglicht.

Die Bundesregierung hat sich in ihrem Regierungsprogramm zum Ziel gesetzt, ganz­tägige Schulangebote auszubauen, und ich meine, dass einer der wichtigsten päda­gogischen Aufträge eine individuelle Förderung von SchülerInnen ist. Eine fundierte Allgemeinbildung sowie Persönlichkeitsbildung sollen für junge Menschen die Basis


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