Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll132. Sitzung / Seite 367

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Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Gahr. – Bitte.

 


15.20.04

Abgeordneter Hermann Gahr (ÖVP): Frau Präsidentin! Frau Bundesminister! Ge­schätzte Kolleginnen und Kollegen! Geschätzte Besucher! Das Bildungsbudget von knapp über 8 Milliarden € bringt zusätzliche Möglichkeiten, ermöglicht Neues und schafft Perspektiven für die Zukunft.

Frau Bundesminister, Sie haben heute erwähnt, dass vor allem die Schulinfrastruktur in ländlichen Regionen einen erhöhten Kostenfaktor darstellt. – Dafür sind wir durchaus dankbar, denn ich glaube, viele Dörfer leben nun einmal von einer Schule. Die Schule ist Rückhalt und Basis für viele Regionen, und daher ist das meiner Meinung nach gut investiertes Geld. Ich kann nur appellieren, dass auch in Zukunft die Schulverwaltung und die Schulpartnerschaft mit den Gemeinden funktioniert. Sie alle wenden viel Kraft und Geld auf, und wenn man sich anschaut, wie toll die Schulen in den ländlichen Regionen funktionieren, dann muss man sagen, das ist der richtige Weg.

Kollege Brosz, ich glaube, Sie haben unseren Kollegen Amon nicht verstanden, denn selbstverständlich akzeptieren wir das Bildungsvolksbegehren. Wir werden aktiv mitarbeiten, und gemeinsam werden wir die positiven Dinge, die darin enthalten sind, auch umsetzen und weiterentwickeln können. Darüber diskutieren wir hier in diesem Haus. (Beifall bei der ÖVP. – Zwischenruf des Abg. Brosz.)

Österreichs Ausgaben pro Schüler liegen im Spitzenfeld. Unser Auftrag und unser Ziel muss es sein, dass wir dieses Geld gezielt einsetzen, gerade in Zeiten, in denen wir sparen und darauf achten müssen, wo wir das Geld einsetzen. Ich denke, wir brauchen Verbesserungen im Schulmanagement, in der Schulverwaltung, und in diesem Bereich gibt es viele Eckpunkte, die dieses Budget beinhaltet, so zum Beispiel den Ausbau der Tagesbetreuung, die Fortführung der Senkung der Klassenschülerhöchstzahlen, den Ausbau Migration/Integration und natürlich auch die Sprachförderung, die wichtig ist als Schlüssel für die Integration. (Beifall bei der ÖVP.)

Für mich wichtig sind auch das Nachholen von Bildungsabschlüssen und die Imple­mentierung der standardisierten kompetenzorientierten Reifeprüfungen in den AHS beziehungsweise Reife- und Diplomprüfungen in den BHS.

Ich habe auch versucht, das Projekt Neue Mittelschule zu begleiten, das weiterhin viele Rückmeldungen bekommt. Aus meiner Sicht ist die Neue Mittelschule kein Schul­versuch, wie Kollege Rosenkranz sich das gewünscht hat, sondern ein Modell, das umgesetzt gehört. Es hat schon genug Versuche gegeben, ich glaube, es ist jetzt an der Zeit, dass wir dieses Modell umsetzen. Es ist auch nicht so, dass die „Neue Mittelschule“ nur eine Namensänderung oder Umbenennung darstellt, sondern es gibt sechs zusätzliche Stunden, es gibt neue Anforderungen und Herausforderungen für die Lehrer. Ich kann aus eigener Erfahrung bestätigen, es sind alle gefordert, im städ­tischen Bereich natürlich anders als in den ländlichen Regionen, weil es dort einen Wettbewerb zwischen Gymnasium und Hauptschule gibt. Aber dieses Modell ist eine Riesenchance, die Hauptschulen weiterzuentwickeln und weiter zu verbessern.

Die Hauptschulen sind eine gute Grundlage für uns alle, daher begrüße ich, dass wir diesen klaren Weg gehen. Wir haben eine Wahlmöglichkeit zwischen zwei Modellen, wir haben keine Gesamtschule und keinen Einheitsbrei, und ich glaube, viele Menschen wünschen sich diese Wahlfreiheit. (Abg. Mag. Josef Auer: Ist die Volks­schule ein Einheitsbrei?) – Nein, die Volksschule ist kein Einheitsbrei.

Im Schulprozess gibt es viele Bausteine, und, Kollege Walser, es geht jetzt darum, diese Bausteine gut zusammenzusetzen. Es geht darum, dass wir eine Gesamtverant-


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