Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll132. Sitzung / Seite 391

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Entschließungsantrag:

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird ersucht, entsprechende Maßnahmen zu setzen, die eine Förderung des privaten Sponsorings zeitgenössischer Kunst und Kultur durch steuer­liche Anerkennung privater Kunst und Kulturausgaben als Sonderausgaben Zug um Zug gegen teilweise Zurücknahme des staatlichen Kulturmonopols bewirken.“

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Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Durch­schlag. – Bitte.

 


16.43.39

Abgeordnete Claudia Durchschlag (ÖVP): Frau Präsidentin! Frau Ministerin! Ge­schätzte Kolleginnen und Kollegen! Ich möchte einen Satz voranstellen, der heißt: Österreich ist eine Kulturnation. Das sieht der Großteil der Österreicherinnen und Österreicher auch so, und das wird durchaus auch von den Gästen bei uns so gesehen. Das muss sich auch in einem Budget widerspiegeln, und da sind wir schon beim Thema, das die Kollegin Fuhrmann angesprochen hat, dass sich da sozusagen die Identifikation mit dem Kulturland Österreich aufhört.

In diesem Sinn gleich vorweg eine Gratulation an die Bundesministerin, der es gelun­gen ist, in Zeiten der Schuldenbremse die Geldmittel für Kunst und Kultur auf etwa demselben Stand zu halten. Bei einem Budgetansatz von 455,2 Millionen € kann man durchaus von einer fiskalisch ausgedrückten Wertschätzung der Kunst gegenüber sprechen, auch wenn es klarerweise auf der Wunschliste nach oben nicht wirklich eine Grenze gibt. Aber wenn Politik die Kunst des Machbaren ist, dann ist im Kunst- und Kulturbereich doch ein kleines Kunststück gelungen. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

Was sind die wesentlichen Aufgaben von Kunst- und Kulturförderung? Kunst und Kultur sind mit Teil eines historischen Gewissens eines Landes. Das beinhaltet sowohl vergangene als auch zeitgenössische Kunst. Investitionen in Kunst sind in meinen Augen daher auch Investitionen in die Zukunft, sowohl in einem moralischen als auch in einem ökonomischen Sinn. Der Wirtschaftsstandort Österreich profitiert massiv von einer florierenden Kulturszene. Denken Sie nur an die vielen Festspiele, die landauf, landab stattfinden und die zum Teil mit sehr geringen öffentlichen Fördermitteln aus­kommen.

Eine weitere wichtige Bedeutung ist Kunst- und Kulturvermittlung an Kinder und Jugendliche. Es ist heute schon von Musik die Rede gewesen, und da gibt es den Vorschlag, der auch von der Landeshauptleutekonferenz unterstützt wird, dass es zu einer Verschränkung zwischen Schulen und Musikschulen kommen soll. Ich komme aus dem Bundesland mit dem dichtesten Angebot an Musikschulen, und ich finde dieses Konzept sehr überlegenswert. Ich würde Sie auch ersuchen, ein Konzept in Auftrag zu geben, wie diese Verschränkung räumlich und rechtlich abgesichert ausschauen könnte.

Eine andere wesentliche Aufgabe ist die Förderung zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler. Und da möchte ich besonders auf die verbesserte Situation für Künst­lerinnen aufmerksam machen. Auch durch ein ganz gezieltes Augenmerk, das in Ihrem Haus auf die Förderung von Frauen gelegt wurde, ist es gelungen, im Sinne des Gender Budgeting hier die Mittel gerechter zu verteilen.

 


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