Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll132. Sitzung / Seite 392

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Im Zusammenhang mit der Förderung von Künstlerinnen und Künstlern möchte ich auch das Thema Urheberrecht ansprechen. Für die ÖVP ist der Schutz des geistigen Eigentums ein sehr hohes Gut und speziell in Zeiten von Internet und Co besonders schutzbedürftig. Das hat nicht nur mit den sehr berechtigten ökonomischen Interessen von Künstlerinnen und Künstlern zu tun, sondern mit der grundsätzlichen kulturellen und gesellschaftlichen Bedeutung für ein Land. Das heißt, hier sollte eine Novellierung durchaus im Auge behalten werden.

Und schlussendlich ist es eine wichtige Aufgabe, Kunst nicht als elitäres Behüb­schungselement zu sehen, sondern als Art geistiges Grundnahrungsmittel für alle. Das beinhaltet natürlich auch, Kunst und Kultur nicht nur im städtischen, sondern auch im ländlichen Bereich nachhaltig zu fördern und zu sichern, und da sind wir wieder bei der Verteilungsfrage.

Alles in allem kann man aber sagen, die weitgehende Fortschreibung des Budgets ist ein richtiger und guter Ansatz – noch einmal ein Dankeschön dafür! Es wird aber natürlich unsere Aufgabe als Abgeordnete sein, die gerechte Verteilung der Mittel im Auge zu behalten. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

16.47


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Markowitz. – Bitte.

16.47.24

 


Abgeordneter Stefan Markowitz (BZÖ): Frau Präsidentin! Frau Bundesministerin! Hohes Haus! Es wurde heute schon erwähnt: Gerade in Zeiten einer Krise ist es mei­ner Meinung nach sehr, sehr wichtig, dass die Mittel für das Kunst- und Kulturbudget ziemlich konstant geblieben sind. Man darf nicht vergessen, dass Kunst und Kultur ein wichtiger Tourismus- und vor allem Wirtschaftsfaktor ist. Gerade in den Hauptstädten sehen wir, dass dieser Faktor in letzter Zeit groß angekurbelt wird, dass die Nächti­gungszahlen steigen, dass die Bundestheater und andere Kulturstätten ausgebucht sind.

Und hier komme ich zu einem wichtigen Punkt. Ich finde, die Aktion für Jugendliche, der Gratis-Eintritt, ist super angekommen. Wir sollten uns für die Zukunft überlegen, ob es nicht sinnvoll wäre, eine Aktion zu starten, um Jugendliche, Schüler und Schul­klassen vermehrt ins Theater zu bringen. Theaterkarten sind ja leider sehr teuer, auch wenn sie für Schüler reduziert sind, und ich möchte auf keinen Fall, dass wir in Zukunft eine Zweiklassengesellschaft haben und nur mehr Wohlhabende ins Theater gehen können. Diesbezüglich eine Aktion zu starten wäre sinnvoll, um Jugendliche, Schüler und Schulklassen vermehrt ins Theater zu bringen. Das sind und wären dann quasi auch die Konsumenten und Kunden von morgen. (Beifall beim BZÖ.)

Ein wichtiger Punkt – es wurde heute schon angesprochen – ist die österreichische Musik. Da müssen wir uns schon insofern selbst bei der Nase nehmen, als die ORF-Gebühren, die ORF-Förderung gestern erhöht wurden. Ein wichtiges Anliegen dies­bezüglich ist für mich auch, dass der Österreichische Rundfunk, Radio, Ö3 et cetera, vermehrt österreichische Künstlerinnen und Künstler spielen sollte. Hubert von Goisern hat vor 20 Jahren seinen letzten Hit gehabt, dann ist er plötzlich mit „Brenna tuats guat“ – passt eh genau in dieses Haus – auf Platz 1, und auf einmal wird er wieder auf und ab gespielt.

Hier sollte man überlegen, ob es nicht auch eine Verbindung geben sollte zwischen der ORF-Förderung und Kunst und Kultur. Mit einer Weisung vom Ministerium kann man das nicht machen, das weiß ich, aber jedenfalls sollte man bei den nächsten Verhand-


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