Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll132. Sitzung / Seite 395

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Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Riemer. – Bitte.

 


16.55.45

Abgeordneter Josef A. Riemer (FPÖ): Frau Präsidentin! Sehr geehrte Ministerinnen! Geschätzte Kultur- und Kunstministerin Schmied, ich denke, Sie haben etwas ganz, ganz Tolles zusammengebracht, gerade auch im Hinblick auf die zeitliche Kompo­nente.

Ich bin jedenfalls stolz darauf, dass ich ein Mitglied des parlamentarischen Kulturaus­schusses sein darf und möchte zu den Ausführungen meiner Vorrednerin sagen: Alleine schon die unterschiedlichen Zugänge, die wir haben, sind gut, denn auch das ist ein Zeichen von Kunst und Kultur. In Bezug auf die Frage, wer im Besitz des wahren Begriffes von Kunst und Kultur ist, können ja geradezu ganze Bibliotheken gefüllt werden. Egal, in welche Richtung: Kunst entsteht immer aufs Neue – und das ist gut so. (Beifall bei der FPÖ.)

Dass sozusagen die Flaggschiffe der Kultur, die sogenannten Leitbetriebe, den größten Anteil der Mittel absahnen, ist irgendwo verständlich, dennoch teile ich die Ansicht von Dr. Zinggl: Es geht um das Sein oder Nichtsein von Kultur- und Kunstför­derungen in unserem Lande. Und dazu auch: Außer in Wien oder in den Landes­haupt­städten gibt es auch noch andere Gegenden in Österreich, wo sehr viele Menschen sozusagen den Boden dafür aufbereiten, dass die sogenannte Hochkultur in Wien oder Salzburg erhalten werden kann. (Beifall bei der FPÖ.)

Natürlich ist die sogenannte Hochkultur etwas Wichtiges in Österreich – egal, ob es um Malerei, Musik, um zeitgenössische oder um ältere Literatur geht oder aber auch um Architektur. Und bitte in diesem Zusammenhang auch nicht das Genre Film zu ver­gessen. Bei all dem geht es um Sendboten Österreichs, all das bringt unserem Land eine ganze Menge an Wirtschaftskraft. Und da möchte ich nicht nur den Bereich Tourismus anführen, sondern ebenso auf die Gebiete Wissenschaft und Forschung hinweisen. (Beifall bei der FPÖ.)

Auf diesen rot-weiß-roten Export sind wir zu Recht stolz. Zwei Punkte allerdings aus steirischer Sicht – da geht es auch um Hochkultur –, die mich sozusagen gemahnen, Trauer zu tragen, Frau Bundesministerin Dr. Schmied. Es geht um den Erhalt des Römermuseums Flavia Solva! Flavia Solva, in der Nähe von Leibnitz, war eine Römerstadt, die 20 000 Einwohner hatte und sich auf über 40 Hektar erstreckt. Be­kannt ist, dass Flavia Solva eines der prächtigsten Handelszentren des keltisch-römischen Noricum innerhalb des Römischen Reiches war.

Aber, meine Damen und Herren: Das Römermuseum Flavia Solva verfällt! Dieses Museum braucht dringend Geld! Die bestehenden Ausgrabungen müssen schleunigst saniert und wichtige archäologische Bereiche unter fachgerechter Anleitung freigelegt werden, denn sonst geht sozusagen die erste Landeshauptstadt der Steiermark verloren; das war nämlich Flavia Solva! (Beifall bei der FPÖ.)

Nun zum Freilichtmuseum Stübing, zu dem es ja bereits zahlreiche Anträge seitens der SPÖ, aber auch seitens des BZÖ gibt. Auch dieses Museum ist in extremer Gefahr! Heute wurde ja auch hier vom 21er Haus gesprochen, wobei ich dazu nur sagen kann: 10 Prozent der finanziellen Mittel davon – und beide von mir ange­sprochenen Museen könnten gerettet werden!

1962 wurde das Freilichtmuseum Stübing gegründet; das heißt also: nächstes Jahr 50 Jahr-Jubiläum. Denken Sie doch bitte daran, meine Damen und Herren, dabei geht es um 96 Bauten sowie um 130 000 historische Objekte. Dabei geht es also um einen riesigen Kunstschatz Österreichs. Begründet wurde dieses Museum von der öster-


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