Aus dieser Grundeinstellung heraus sehe ich als Sozialdemokrat die Arbeit in der Volkskultur aber auch als Arbeit der Vielfalt – das heißt auch, neue Formen zuzulassen, das heißt auch, progressive, kreative Auseinandersetzung mit der Tradition und hier vor allem auch mit jener von Minderheiten, von Volksgruppen, von zugewanderten Mitbürgerinnen und Mitbürgern. Sehr geehrte Damen und Herren! Das ist ein klarer Gegensatz zur Ewiggestrigkeit. (Beifall bei der SPÖ.)
Darin liegt offensichtlich für manche in diesem Haus auch die Krux, und zwar für jene, die Volkskultur und Traditionspflege politisch-ideologisch vereinnahmen wollen. Das haben wir in der Geschichte leider oftmals leidvoll erlebt. Das hat sich die Volkskultur mit ihren hunderttausenden meist ehrenamtlich Tätigen nicht verdient.
Sehr geehrte Frau Bundesminister Schmied, Sie sind diesem Anspruch gerecht geworden und haben die Mittel für die Volkskultur auf 500 000 € erhöht. Diese stehen für die vielfältigen Maßnahmen des Bundes in den Bundesländern zur Verfügung. Es werden hier klare Schwerpunkte gesetzt. Ich nenne nur einige: Förderung für Dachverbände wie Chor- und Blasmusikverbände und die Internationale Organisation für Volkskunst; projektbezogene Förderung vor allem im nationalen und internationalen Austausch, um andere Kulturen kennenzulernen; Förderung der Fortbildung, von Seminaren und so weiter.
Sehr geehrte Damen und Herren! Die vielen zehntausenden Musikantinnen und Musikanten stellen im wahrsten Sinne des Wortes die Basis für die jungen Künstlerinnen und Künstler dar, die in Zukunft den Ruf österreichischer Musik und Kultur weitertragen werden.
Frau Bundesminister! Herzlichen Dank für dieses Budget – auch im Namen der Volkskultur. (Beifall bei der SPÖ.)
17.05
Präsident Fritz Neugebauer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Dr. Belakowitsch-Jenewein. – Bitte.
17.05
Abgeordnete Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein (FPÖ): Herr Präsident! Sehr geehrte Ministerinnen auf der Regierungsbank! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Ich habe dieser Debatte jetzt aufmerksam gelauscht, und es sind hier sehr viele Schlagworte gefallen. Kultur ist ja sehr vielfältig.
Frau Bundesminister! Ich nehme zur Kenntnis, Ihnen ist das 21er Haus das größte Anliegen. Das alles ist sehr schön. Eines sollten wir aber nicht vergessen, dass wir das Kulturerbe, das wir von unseren Ahnen übernommen haben, auch an die nächsten Generationen weitergeben sollten – und nicht mutwillig zerstören und Unwiederbringliches kaputt machen. (Beifall bei der FPÖ.)
Ich möchte ganz kurz etwas im Speziellen ansprechen und stelle daher folgenden Antrag:
Entschließungsantrag
der Abgeordneten Dr. Belakowitsch-Jenewein, Mag. Unterreiner und weiterer Abgeordneter betreffend „Weltkulturerbe Steinhof-Gründe“
Der Nationalrat wolle beschließen:
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