Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll132. Sitzung / Seite 421

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Medizin studieren wollen, gehen aufgrund des Procedere ins Ausland studieren und bleiben dann dort. Und teilweise sind es auch die fertigen Absolventen, die Österreich verlassen und in die Schweiz, nach Deutschland oder in andere europäische Länder gehen, um dort zu arbeiten. Das ist tatsächlich eine große Herausforderung für die nächsten Jahre.

Herr Minister! Es ist mehrmals das Ergebnis der Ärztebedarfsstudie angekündigt wor­den. Vielleicht können Sie heute noch dazu Stellung nehmen, wann damit tat­sächlich zu rechnen ist. Aber in jedem Fall gibt es in Oberösterreich eine breite Unter­stützungs­plattform, dass es wichtig wäre, einen entsprechenden Standort zu schaffen, und Oberösterreich hat durchaus sehr gute Voraussetzungen, eine entsprechende Qualität auch zu leisten.

Der dritte Bereich, den ich ansprechen möchte, sind Frauen in der Forschung. Frauen in der Forschung sind in Österreich unterrepräsentiert. Jetzt wissen wir alle, dass das eine mittelfristige oder längerfristige Angelegenheit ist, da tatsächlich eine Verbesse­rung zu erreichen. Wenn wir davon ausgehen, dass bei den Studierenden noch 54 Prozent Frauen sind, dann sind es bei den Uni-Assistentinnen nur mehr 34 Prozent und, wie wir wissen, auf der oberen Ebene der Universitäten bei den Professorinnen gar nur mehr 15 Prozent.

Natürlich hat die UG-Novelle 2009 mit der Verankerung der 40-Prozent-Quote hier mit Sicherheit auch eine Verbesserung erreicht. Dennoch, Herr Minister, ist es eine Herausforderung für die nächsten Jahre und insbesondere für die nächsten Ver­handlungen der Leistungsvereinbarung, die ins Haus stehen, denn ich denke, gerade dieses Thema Frauenförderung in der Forschung muss ein integraler Bestandteil bei den Verhandlungen zu den Leistungsvereinbarungen sein. (Beifall bei den Grünen.)

18.24


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Mag. Donnerbauer. – Bitte.

 


18.24.21

Abgeordneter Mag. Heribert Donnerbauer (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bun­desminister! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Hohes Haus! Das Budget Wissenschaft, das wir heute diskutieren, liegt bekanntlich – das wurde schon mehrfach erwähnt – für das nächste Jahr um 66 Millionen € über dem Wert des Vorjahres. Das ist, wenn man noch dazu die Offensivmittel berücksichtigt – 80 Millio­nen € werden auch 2012 wieder für Universitäten und Fachhochschulen gesichert sein –, sicher ein schöner Erfolg für den Herrn Bundesminister und seine Verhand­lungsstrategie. Ich kann nur ersuchen, dass wir ihn auch weiterhin dabei unterstützen, einerseits die Uni-Milliarde, von der in den letzten Wochen sehr viel gesprochen wurde, für die Universitäten auch wirklich zu sichern, und dass wir andererseits auch einen anderen Beitrag leisten – das ist ein Beitrag, den wir hier leisten können –, nämlich dass wir über Studienbeiträge einfach einmal wirklich nachdenken – ohne ideologische Schranken. (Ironische Heiterkeit des Abg. Dr. Graf.)

Da gibt es natürlich Mitglieder dieses Hohen Hauses – der Herr Präsident Graf ist offensichtlich einer von ihnen –, die es nicht schaffen, ohne ideologische Schranken über Studienbeiträge nachzudenken. Aber ich rufe trotzdem alle anderen auf, die sich vielleicht damit irgendwie abfinden können, Ideologie auch einmal wegzulassen und zu sagen, macht es nicht Sinn, das einfach auf sachlicher Ebene zu diskutieren. (Abg. Dr. Graf: Wir reden seit Jahren davon! Gegen die Ideologie der ÖVP!)

Ich glaube, das wäre ein sinnvoller Beitrag zur Finanzierung der Universitäten, denn wenn wir davon ausgehen, dass man mit durchaus maßvollen Studienbeiträgen 150


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