Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll132. Sitzung / Seite 472

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Jahre haben, beweist ja, dass wir bei einer sachgerechten Zusammenarbeit der zu­ständigen Ministerien hervorragende Erfolge haben, und auf die kommt es an. Wir sind bei der Jugendarbeitslosigkeit die Besten in Europa. Und jeder soll sich vor Augen halten, was das heißt: 1 Prozent mehr Jugendarbeitslosigkeit sind pro Jahrgang 8 000 Jugendliche. Das heißt, hätten wir nur 1 Prozent mehr – wenn Sie fünf Jahr­gänge rechnen in dem Bereich –, reden wir von 40 000 jungen Menschen.

Wer sich die Verhältnisse in Spanien, in anderen Ländern, quer durch Europa anschaut, der weiß, was wir davon haben, dass wir eine gezielte Politik in diesem Bereich machen, eben durch Lehrlingsausbildung. Dort, wo es keine Plätze gibt, haben wir die gesicherte überbetriebliche Lehrlingsausbildung vorgesehen – mit einem entschiedenen Bemühen, die Lehrlinge in die betriebliche zu bekommen. Die Betriebe, die die Lehrlinge übernehmen, sind auch sehr, sehr zufrieden mit ihnen.

Wir schauen jetzt, dass wir zu einer Ausbildungspflicht kommen, damit wir diese 3 000, 4 000, die nur einen Pflichtschulabschluss haben, nicht verlieren.

Das wird die Voraussetzung dafür sein, dass wir mit gut ausgebildeten jungen Leuten das zweite Ziel erreichen, nämlich auch die Besten bei der Arbeitslosigkeit am Konti­nent zu sein.

Diesen Erfolg verdanken wir der Fiskalpolitik, aber zu einem wesentlichen Teil der Arbeits- und Wirtschaftspolitik. In diesem Fall ist es auch einmal Zeit, beiden Ministern ein Dankeschön dafür zu sagen. (Beifall und Bravoruf bei der SPÖ.)

Ich möchte nicht verschweigen, dass es keine einfache Arbeit ist, die in dem Bereich zu leisten ist. Die Änderung der wirtschaftlichen Strukturen im Lande, Stichwort: Hunderttausende Ein-Person-Unternehmen, die Veränderung der Wirtschaftsstrukturen macht umfangreiche Anpassungen notwendig. Das reicht vom sozialen Bereich über die Frage der Gewerbeordnung, der Gestaltung von Verträgen bis zum Franchise-Bereich und vielem mehr. Es ist eine Riesenaufgabe, das zu begleiten. Und wir müssen schauen, dass wir diesen, wie es so schön heißt, Hidden Champions auch entsprechend zum Durchbruch verhelfen.

Ich habe gestern die Gelegenheit gehabt, mit Professor Simon aus Deutschland und Professor Prug aus Slowenien einmal vor den Vorhang zu bringen, wer denn die wirklichen Hidden Champions auf den Weltmärkten sind. Das sind zum überwiegenden Teil kleine und mittlere Unternehmen. Und das klappt dort am besten, wo die Struk­turen vorhanden sind, damit diese Unternehmen auch auf die internationalen Märkte gehen können. Und das funktioniert in dem Land hervorragend, weil wir „go inter­national“ haben, weil wir ein Zusammenspiel haben von Politik, Außenministerium, österreichischer Vertretung und dem breiten Netz der AWO, der Wirtschaftskammer. Dieses doppelte Begleiten führt dazu, dass auch kleine, aber technologisch hervor­ragende Betriebe in Österreich sich trauen können, 10 000, 15 000 Kilometer entfernt ihre Produkte und Dienstleistungen anzubieten. Es sind sehr viele im Bereich Green Energy, Smart City und anderen tätig, da passiert mehr, als man an den nüchternen Zahlen sieht.

Ich war gemeinsam mit Doris Bures in China. Sie hat ein Konzept abgeschlossen, die Millionenstadt Nanchang auf Smart City umzustellen. Da werden die österreichischen Techniker, AIT und viele andere, kommen, aber gleichzeitig österreichische Firmen die Chance haben, ihre hervorragenden Produkte auf einem Markt zu platzieren, der noch wirkliches Wachstumspotenzial hat. Hier sieht man, unsere Betriebe sind leistungs­fähig, und sie sind noch leistungsfähiger, wenn das Package von der Politik stimmt, und in dem Fall – obwohl es zwei Ministerien sind, Kollege Themessl: Hundstorfer und


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