Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll132. Sitzung / Seite 505

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orientierung gehört auch Lebensqualität und die Schonung von Umwelt und Res­sourcen. Eine dieser Maßnahmen für Lebensqualität in der Zukunft ist die Einführung des E10, also die 10-prozentige Beimischung von Bioethanol zu Benzin.

Seltsamerweise gibt es seit einiger Zeit eine kuriose Kampagne von einigen Institu­tionen gegen die Einführung des E10, unter anderem mit dem Argument, dass damit der Hunger in der Welt größer werden könnte. Das ist ein wohl sehr skurriles Argu­ment, vor allem weil wir wissen, dass wir ein Drittel der Lebensmittel, die wir erzeugen, wegwerfen.

Noch skurriler wird dieses Argument, wenn man weiß, dass wir für die gesamte Bioethanolproduktion in Österreich gerade einmal 36 Prozent jener Fläche benötigen, die wir momentan bestellen, um jenes Drittel der Lebensmittel zu erzeugen, die wir dann wegwerfen. Ich glaube, da müssen sich jene, die derartige Kampagnen machen, wirklich fragen: Wo ist das Wissen, wo ist Ihr Gewissen und wo ist die Gesamtschau in diesem Zusammenhang? (Präsident Dr. Graf übernimmt den Vorsitz.)

Wir wollen jedenfalls mit der Einführung des E10 die Umwelt schonen, den CO2-Ausstoß reduzieren und die Erderwärmung stoppen. Und ich persönlich bin überzeugt davon, dass der österreichische Wirtschaftsmotor mit E10 besser läuft, denn er bringt Wertschöpfung und Arbeitsplätze und er schont die Umwelt! – Danke. (Beifall bei der ÖVP sowie des Abg. Mag. Kuzdas.)

12.59


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als nächster Redner gelangt Herr Abgeordneter Dr. Walser zu Wort. 3 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


12.59.26

Abgeordneter Dr. Harald Walser (Grüne): Herr Kollege Glaser, Sie wissen doch, dass wir mit dem Tanktourismus aus Italien und aus Deutschland ein großes Problem haben. (Abg. Grosz: Sie wissen schon, dass in Slowenien der Sprit um 20 Cent billiger ist!) Sie wissen doch, dass wir speziell, was die Spritpreise beim Diesel anlangt, deutlich weniger einheben als die Italiener – 12 Cent pro Liter beispielsweise – oder die Deutschen, dass das unsere Klimabilanz extrem belastet und wir dafür teuer zahlen werden.

Sie wissen das schon, Herr Kollege Glaser. Also bitte halten Sie auch diese Fakten bereit und denken Sie daran, dass wir in unseren Städten heute kaum mehr frische Luft haben derzeit, bei einer Wetterlage wie jetzt. In allen großen Städten in Österreich ist die Feinstaubbelastung zu hoch. (Abg. Petzner: Sie sind eine Belastungspartei!) Bitte bedenken Sie das auch bei Ihren Maßnahmen!

Ich wollte aber eigentlich etwas zur vorherigen Diskussion, was den Blum-Bonus anlangt, sagen und einen Aspekt hinzufügen, den Sie nicht angeführt haben. (Zwi­schen­ruf beim BZÖ.)

Egon Blum hat an erster Stelle für die Lehrlingsproblematik, die wir derzeit haben, die Tatsache verantwortlich gemacht, dass wir zu wenig ausbildungsfähige Jugendliche haben. Bitte gehen Sie auf dieses Argument endlich einmal ein, Herr Minister! Es war die steirische Industriellenvereinigung, die darauf hingewiesen hat (Abg. Einwallner: Richtig!), dass bei 70 Prozent der Lehrlinge im ersten Lehrjahr die Basics fehlen (Abg. Einwallner: 70 Prozent?! Das stimmt jetzt nicht!), dass die Grundfertigkeiten nicht da sind, dass es am Leseverständnis mangelt, dass es an der Mathematik mangelt. Es ist die Wirtschaftskammer, die in mehreren Ländern Boni verteilt. In Vorarlberg beispiels­weise habe ich auf der Homepage gelesen, dass es 1 000 € dafür gibt, dass man diese Aspekte nachholt, dass man die Lehrlinge nachschult in jenen Grundfertig­keiten, die in


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