Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll135. Sitzung / Seite 70

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ordneten der Grünen. – Abg. Mag. Stefan: Wieso glauben Sie, dass Sie auf der Höhe der Zeit sind?)

Ich erinnere mich auch noch sehr gut an die Rede der Kollegin Gartelgruber zur ersten Lesung, was die Bundeshymne betrifft. In dieser hat sie Ausführungen und Aussagen der Bevölkerung zitiert, so nach dem Motto: Haben wir denn nichts Besseres zu tun?! – Dazu zwei Punkte: Erstens gibt es immer noch Besseres, das wir tun können und auch tun (Zwischenruf der Abg. Gartelgruber) – wir werden morgen etwa die Schulden­bremse beschließen –, und zweitens impliziert das natürlich, dass das kein wichtiges Thema ist. Wenn ich mir überlege, dass das Ihre Argumentation ist, dann ist natürlich auch die Forderung, das in der Fernsehzeit zu beraten, unter einem völlig anderen Licht zu sehen.

Noch dazu ist zu bedenken, dass es gute Tradition in diesem Hause ist, dass in der Präsidiale die Tagesordnung in demokratischer Art und Weise beschlossen wird. Und eine demokratische Partei sollte diesen Vorgang akzeptieren. (Abg. Dr. Belakowitsch-Jenewein: Wir haben eh Änderungen ! Waren Sie in der Präsidiale? Nein!)

Kurz zur Bundeshymne selbst: In fast allen Teilen der Gesellschaft wird dem Modell der Inklusion Rechnung getragen. Das heißt, es wird hereingenommen und nicht ausgeschlossen. Und das, was wir mit dieser Textänderung, mit dieser sehr kleinen Textänderung tun – ich hätte mir durchaus eine größere vorstellen können –, ist, dass wir die Frauen, die Töchter hereinnehmen und die Männer, die Söhne nicht aus­schließen. (Abg. Ing. Westenthaler: Das wäre ja noch schöner gewesen!)

Bis jetzt waren ja nur die Söhne enthalten. Vielleicht können jene, die dieser Änderung nicht zustimmen können und wollen, das auch unter diesem Aspekt sehen.

Weil Kollegin Unterreiner von einer transparenten Tageszeit gesprochen hat: Wenn 12 Uhr mittags – es handelt sich nicht um 12 Uhr Mitternacht, sondern um zirka 12 Uhr Mittag – für Sie keine transparente Tageszeit ist, dann möchte ich schon wissen, was eine transparente Tageszeit ist! (Abg. Strache: Es wird eher ab 15 Uhr sein!) Da haben alle interessierten Österreicherinnen und Österreicher die Möglichkeit, über ORF III die Debatte zu verfolgen. (Beifall bei ÖVP, SPÖ und Grünen.)

11.05


Präsident Fritz Neugebauer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Musiol. – Bitte.

 


11.05.24

Abgeordnete Mag. Daniela Musiol (Grüne): Sehr geehrte Frau Präsidentin! – Die Herren Präsidenten sind mitgemeint. Sehr geehrte Frau Klubobfrau! – Die Herren Klubobmänner sind mitgemeint. (Abg. Rädler: Was soll das wieder?) Sehr geehrte Damen und Kolleginnen! – Die Herren und Kollegen sind mitgemeint. – Das ist genau die Debatte, die wir gerade führen: Die Frauen in diesem Land müssen es sich seit Jahren, seit Jahrzehnten gefallen lassen, dass sie immer nur mitgemeint sind. (Beifall bei Grünen und SPÖ. – Abg. Ing. Westenthaler: So ein Blödsinn!)

Wenn ich kurz veröffentlichen darf – eine kurze Diskussion, die sich hier in den Bankreihen vor nicht einmal einer Minute abgespielt hat –: Herr Kollege Westenthaler, wenn Sie der Meinung sind, dass das zu kompliziert ist, dann drehen wir es einfach um: Jetzt hatten wir jahrzehntelang nur die Söhne, machen wir jetzt jahrzehntelang nur die Töchter! Das haben Sie, Herr Kollege, völlig absurd gefunden. (Abg. Scheibner: Singen Sie, was Sie wollen, aber lassen Sie uns in Ruhe!)

Absurd ist aber auch, dass Sie, Frau Kollegin Unterreiner, hier sagen: Hymne ist Identität. (Abg. Scheibner: Sie können singen, was Sie wollen, wann Sie wollen und wo Sie wollen!) Da kann ich jetzt anschließen an das, was meine Kollegin Schwentner gesagt hat: Wenn Hymne Ihre Identität ist, und diese Hymne ist männlich, dann heißt


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