Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll135. Sitzung / Seite 69

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Und dass die ranghöchste Frau – sie sitzt jetzt hinter mir –, Präsidentin Prammer, sagt, ihr kommt die Hymne nicht über die Lippen, ist auch eine Tatsache. Und dass wir eine Unterrichtsministerin oder Kulturministerin haben, die eine Schlagersängerin beauf­tragt, die Bundeshymne umzudichten, ist auch eine Tatsache. (Abg. Silhavy: Das war toll!) – Ja, das ist Ihre Meinung! Wir können verschiedene Meinungen haben, aber ich bin froh, dass sich unsere von Ihrer unterscheidet. (Beifall bei der FPÖ.)

All diese Personen haben nicht verstanden, dass sie mit ihrer Missachtung der Symbole auch das Land selbst treffen. Unsere Hymne ganz einfach mit einem Ruckzuckbeschluss dem Zeitgeist anzupassen zeugt von Missachtung.

Dabei habe ich mich noch gar nicht mit den Kollegen von der ÖVP beschäftigt. (Abg. Strache: Ist aber wichtig!) Sie haben vor nicht allzu langer Zeit – du hast das gesagt, Heinz – mit klubinternen Tricks, würde ich sagen, Nein gesagt. Sie haben damals Ihrer Kollegin Rauch-Kallat nicht die Möglichkeit gegeben, das Wort zu ergreifen. Und jetzt sagen Sie aus irgendwelchen Gründen Ja. Also was gilt jetzt? Haben Sie Angst vor dem Zeitgeist? Haben Sie Angst vor dem Koalitionspartner? Oder ist das nur die mittlerweile zum Markenzeichen der einstmals bürgerlichen ÖVP gewordene Beliebig­keit? (Beifall bei der FPÖ. – Zwischenruf des Abg. Grosz.)

Und wozu das Ganze? – Nur wegen dieses kleinlichen Gender-Getues? Etwas, wofür man nicht einmal ein deutsches Wort hat! Ein künstliches Konstrukt! Das soziale Geschlecht, nicht Mann, nicht Frau. Und diesem sinnlosen Fetisch der Linken sollen wir jetzt unsere Hymne, also eines unserer wichtigsten Symbole unterordnen? – Wir Freiheitlichen sagen dazu Nein, denn kein einziges Problem, das wir Frauen wirklich haben, wird damit gelöst (Abg. Dr. Glawischnig-Piesczek: Ihre sicher nicht!) – und dabei gibt es wirklich genug.

Meine Damen und Herren, diese Vorlage verdient es, zu einem sehr transparenten Zeitpunkt diskutiert zu werden. Deswegen unser Wunsch, das gleich als Nächstes auf die Tagesordnung zu stellen. (Präsidentin Mag. Prammer gibt das Glockenzeichen.)

Wenn man schon meint, etwas ändern zu wollen, dann sollte das zu einer trans­parenten Tageszeit geschehen. Und Sie wissen, ich sage es immer: Die Bewahrung unserer Identität ist das Gewissensthema der Epoche! (Beifall bei der FPÖ.)

11.01


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Abgeordnete, Ihre Aussage meine Person betreffend werde ich an dieser Stelle nicht kommentieren (Ruf: Ist eh gescheiter!), weil ich natürlich vom Vorsitz aus keine Wortspende abgebe. Ich werde Ihnen aber an anderer Stelle gerne zur Verfügung stellen (Abg. Ing. Westenthaler: Die Leviten lesen! – Abg. Grosz: An den Ohren ziehen!), was wirklich meine Aussage war.

Als Nächste gelangt Frau Abgeordnete Durchschlag zu Wort. – Bitte.

 


11.02.21

Abgeordnete Claudia Durchschlag (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Geschätz­te Kolleginnen und Kollegen! Bis jetzt ist das eine sehr interessante Debatte, die zum Teil mit etwas eigenartigen Argumenten geführt wird. Wenn sich zum Beispiel gerade Vertreter einer Partei, die manchmal einem etwas anderen Frauenbild huldigen, für Kinderbetreuungsplätze starkmachen, finde ich das interessant. (Präsident Neugebauer übernimmt den Vorsitz.)

Herr Kollege Strache hat von der Europahymne gesprochen. Diese wurde 1985 – richtigerweise von der Europäischen Gemeinschaft – eingeführt, allerdings textfrei. Es gibt keinen Text, der für ganz Europa gilt, es ist nur die Melodie von Beethoven. Und sollte ein gemeinsamer Text gemacht werden, so würde das sicher auf der Höhe der Zeit stattfinden. Das zu Ihrer Information. (Beifall bei ÖVP und SPÖ sowie bei Abge-


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