Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll140. Sitzung / Seite 176

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Damit bin ich schon beim zweiten Punkt das System Wrabetz betreffend: Ich weiß nicht, in welcher Welt meine Vorrednerin lebt, wenn sie vom wirtschaftlichen Erfolg beim System Wrabetz spricht. Wrabetz hat den ORF mit einem Eigenkapital von 300 Millionen € übernommen. (Abg. Heinzl: Was ist mit dem Bundesländer­koordi­nator? Was ist mit dem?) – Der hat mit dem wirtschaftlichen Erfolg nichts zu tun, Herr Kollege. (Abg. Heinzl: Eh nichts! Aber überhaupt nichts!)

Der wirtschaftliche Erfolg beim System Wrabetz ist ganz woanders zu suchen, nämlich wenn er 300 Millionen Eigenkapital übernimmt, jetzt noch 120 davon hat, also 180 Mil­lionen vernichtet hat, und von uns noch 160 Millionen benötigt hat – und das seit 2006, meine Damen und Herren! In sechs Jahren ein Minus zu haben, das bei 340 Millionen liegt, und dann reden Sie von wirtschaftlichem Erfolg? (Abg. Heinzl: Bleiben Sie bei der Wahrheit, Herr Kollege!) – Ich kann Ihnen da beim besten Willen nicht folgen. (Beifall bei der ÖVP. – Neuerlicher Zwischenruf des Abg. Heinzl.)

Der dritte Punkt: Am Geld kann es ja nicht liegen, dass der ORF in dieser Zeit auch so viele Seher verloren hat. Denn das wird von Ihnen auch geflissentlich verschwiegen: Gestartet ist er bei einem Anteil von 47 Prozent – ein hoher Anteil! –, jetzt liegt er unter 37 Prozent. Er hat einen mehr als zweistelligen Prozentbetrag verloren.

Und, Klubobmann Cap, eines zeichnet Sie sicherlich aus, das ist Ihre Dankbarkeit. Nach bald 30 Jahren sollte diese allerdings auch irgendwann ein Ende finden. Denn letztlich war es sicherlich auch mit eine Leistung – damals war er noch jung – von Wrabetz, als er Ihren Vorzugsstimmenwahlkampf organisiert hat, dass Sie damals, 1983, mit mehr als 100 000 Vorzugsstimmen hier ins Hohe Haus eingezogen sind.

Ich mache Ihnen einen Vorschlag, damit Sie dieser Dankabstattung ein Ende setzen können: Sollten Sie Einfluss beim ORF haben, schlagen Sie bei „€co“ ein Porträt von „Super-Alex“ vor, dann könnte auch das ein Ende finden.

Denn was ist Wrabetz gelungen? – Ich darf es noch einmal zusammenfassen: in Wirklichkeit ein Flop nach dem anderen.

Programmatisch: Erinnern Sie sich noch an die größte Programmreform aller Zeiten, die er vorgestellt hat? – Denken wir nur an „Mitten im 8en“! So hat diese größte Programmreform ausgesehen.

Personell: Meine sehr geehrten Damen und Herren, denken wir dabei von Strobl bis zu Pelinka! (Abg. Brosz: Ziegler, ...!) Also sehr erfolgreich war er dabei nicht gerade, wenn er sich seine engsten Mitarbeiter ausgesucht hat, und davon hat er immer gesprochen, dass das sein Vorrecht sein soll.

Finanziell: Ich kann den Gebührenzahlern nur sagen: Denken Sie das nächste Mal, wenn Sie Ihre Rechnung zu bezahlen haben, an Wrabetz! (Beifall bei der ÖVP. – Neuerlicher Zwischenruf des Abg. Brosz.)

16.37


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nun gelangt Herr Abgeordneter Dr. Strutz zu Wort. – Bitte.

 


16.38.00

Abgeordneter Dr. Martin Strutz (FPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Herr Bundes­kanzler! Hohes Haus! Die Debatte um den ORF wird in der Öffentlichkeit sehr auf­merksam verfolgt. Sie wird vor allem auch von den Redakteuren des Österreichischen Rundfunks verfolgt, und es war schon sehr lustig, wie die SPÖ heute mehrmals versucht hat, Herrn Armin Wolf vom ORF durch sein „profil“-Interview zu vereinnahmen und sozusagen als Zeugen dafür ins Treffen zu führen, dass der Einfluss der Parteien


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