Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll141. Sitzung / Seite 98

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Fall beim Nicht genügend – damit einmal dieser Punkt weg ist. Es ist in Zukunft genau das Gegenteil der Fall! Jemand mit einem Nicht genügend kann nicht mehr aufsteigen, kann keine Matura machen. Er muss das positiv abgeschlossen haben. Er bekommt gar nichts geschenkt mit zwei oder drei Fünfern. Das stimmt einfach nicht. Sie rechnen da mit der Uninformiertheit der Bevölkerung, oberflächlich, wie Sie sind. Und das tut einfach weh. Ich muss Ihnen das sagen. Es ist das pure Gegenteil von dem, was Sie gesagt haben, der Fall. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)

Was wir wollen, ist das System umstellen. Wir wollen, dass man in Zukunft auf etwas anderes schaut. Das ist genau das, was heute fast alle Fraktionen – ich glaube, sogar Ihre Fraktion, ich glaube, sogar der Klubobmann hat das gebracht – gesagt haben. Professor Hengstschläger wurde heute im „Kurier“ zitiert, auch im „Club 2“ und „Im Zentrum“ wurde darüber geredet. Wir haben gesagt, wir wollen nicht den Durchschnitt herbringen.

Wir wollen folgendes Beispiel – Sie kennen es –: drei Nicht genügend, ein Sehr gut. Dort, wo der Schüler ein Sehr gut hat, wo er Talente, Begabungen hat, diesen Bereich wollen wir entdecken, dort wollen wir ihn fördern, dort wollen wir ihm alle Möglichkeiten öffnen. Und dort, wo Schwächen vorhanden sind, muss er ein gewisses Grundmaß haben. Das könnte fast abgeschrieben sein von dem, was wir heute mit der Modularen Oberstufe umsetzen wollen, was Hengstschläger hier fordert. (Der Redner hält den er­wähnten „Kurier“-Artikel in die Höhe.) Genau das ist die systematische Umstellung. Grundkenntnisse müssen da sein, aber Begabungen wollen wir entdecken. Und in die­se Richtung geht das.

Wenn wir hier von stärkerer Individualisierung reden, müssen wir das auch ganz kon­kret einfordern. Jetzt kommen gesetzliche Maßnahmen dazu, die das garantieren, das wurde in Schulversuchen erprobt: Über 60 Prozent der Nicht genügend fallen dort weg, weil die Schüler individuell an der Schule direkt gefördert werden. Es gibt die Möglich­keit, in solchen Modulen ganze Jahrgänge zu überspringen. Man kann Dinge im Vo­raus machen, wenn man in einem Fach besonders begabt ist. Und hier kommen Sie heraus und sagen, das sei alles nichts, das sie Quatsch.

Seitdem Frau Ministerin Schmied diese Aufgabe betreut und Bildungsministerin ist, ist das die größte Umstellung, auch inhaltlich und theoretisch, die durchgeführt wurde. Das sagen auch alle Wissenschafter, von der Hirnforschung anfangen, bis hin zu Pro­fessor Hengstschläger. Was ist zu tun? Wo soll man richtigerweise umstellen? Da kommt man genau zum Ergebnis dieser Modularen Oberstufe.

Das jetzt schlechtzumachen, ist wirklich ein ganz arger Stil; das tut mir eigentlich leid. Aber in diese Richtung wollen wir weiterarbeiten, ob Sie bremsen oder nicht. Der Weg ist richtig, das schwöre ich Ihnen. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ sowie der Abg. Franz.)

14.02


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Dr. Walser. 3 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


14.02.54

Abgeordneter Dr. Harald Walser (Grüne): Die Modulare Oberstufe, Elmar Mayer, war eine alte Forderung der Grünen, die wir unterstützen. Wir wollen die Modulare Oberstu­fe. Diesem Modell können wir aber leider aus vielerlei Gründen nicht zustimmen. Da hat nicht nur der Kollege Rosenkranz etwas nicht richtig verstanden, das ist zuge­gebenermaßen häufiger der Fall (Abg. Dr. Belakowitsch-Jenewein: Gott sei Dank!), sondern da hat die breite Öffentlichkeit etwas falsch verstanden oder nicht richtig ver­standen.

 


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