Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll141. Sitzung / Seite 101

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Die Sonderschulen sollen zu Kompetenzzentren für inklusiven Unterricht und Förde­rung umgebaut werden, wie zum Beispiel im Bezirk Reutte und in weiten Teilen der Steiermark bereits geschehen. Die Kompetenzzentren helfen den Schulen bei der Ge­staltung des Unterrichts, bieten Weiterbildung für Lehrer/innen an, Koordinieren die be­nötigten Schulplätze im jeweiligen Bezirk, organisieren Fahrtendienste und sorgen für die nötigen Ressourcen. Dort bekommen auch Eltern Hilfe und Beratung. Im Sinne der Partizipation sollen an den Kompetenzzentren auch BeraterInnen mit Behinderungen angestellt werden.

Im Bereich der LehrerInnen-Ausbildung muss sichergestellt werden, dass jedeR Lehre­rIn Grundkenntnisse im Bereich der inklusiven Pädagogik erhält, um in einer Inklu­sionsklasse unterrichten zu können.

Die unterfertigenden Abgeordneten stellen daher folgenden

Entschließungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

Die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur wird aufgefordert, unter Einbin­dung behinderter ExpertInnen eine Gesetzesvorlage zu entwerfen und dem Nationalrat vorzulegen, welche die Umwandlung der bestehenden Sonderschulen in Kompetenz­zentren für inklusiven Unterricht zum Inhalt hat und für alle SchülerInnen mit sonder­pädagogischem Förderbedarf den inklusiven Unterricht verwirklicht.

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Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Amon. 4 Minu­ten Redezeit. – Bitte.

 


14.07.37

Abgeordneter Werner Amon, MBA (ÖVP): Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Bun­desministerin! An meinen Vorredner und Kollegen, Herrn Dr. Walser, gerichtet, weil Sie gesagt haben, Sie können mir im Hinblick auf die Kommunikation keine gute Note ge­ben, das sagen Sie „als alter Lehrer“, das ist Ihr Zitat. – Bitte um Verzeihung, ich hätte das nicht so formuliert. (Abg. Dr. Walser: Man muss der Realität ins Auge blicken!)

Aber da sind Sie tatsächlich noch ein bisschen zu sehr verhaftet im alten pädagogi­schen Denken (Heiterkeit bei Bundesministerin Dr. Schmied), denn ich hätte mich da­rüber gefreut, wenn Sie mir gesagt hätten, was ich gut kann, und nicht das, was ich nicht so gut kann. (Abg. Dr. Moser: Wir wollen die Begabten fördern!) Das ist nämlich der neue Ansatz in der Pädagogik, die wir wollen. (Beifall bei der ÖVP.)

Ich möchte mich schwerpunktmäßig mit der neuen Oberstufe beschäftigen. Es gibt ja auch andere Punkte, die in diesem Paket enthalten sind, wie die Frage der Integration; dazu werden noch Kolleginnen und Kollegen von mir das Wort ergreifen. Ich glaube tatsächlich, dass die neue Oberstufe, wie wir sie Ihnen heute vorlegen, ein beträcht­licher Fortschritt ist, denn auf der einen Seite – und das muss man doch sagen – ist das Regierungsprogramm ja da nicht ganz so ins Detail gegangen, sondern für die Bil­dungspolitik waren zwei Eckpfeiler vorgegeben.

Der eine Eckpfeiler war die bessere Vorbereitung auf die tertiäre Ausbildung. Dem ver­suchen wir, Rechnung zu tragen, indem wir die Oberstufe modularisieren und ähnlich dem universitären Betrieb nicht jemanden, der in einem Fach negativ ist, von vornhe­rein davon abhalten, dass er auch keine weiteren Prüfungen mehr absolvieren darf, sondern es geht letztlich darum, dass jemand im Rahmen des Absolvierens seiner Ausbildung am Ende alle Teile positiv absolviert hat. Da wird gar nichts hergeschenkt. Alles ist nachzubringen und zu erbringen, aber eben zeitlich flexibel.

 


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