Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll141. Sitzung / Seite 107

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schen Schulen ins Regelschulwesen, sowie die Ausweitung der Integration in einjähri­ge Haushaltungsschulen beschlossen. Dies darf zwar als erster Schritt in Richtung Ausweitung der Bildungschancen für SchülerInnen mit sonderpädagogischem Förder­bedarf gewertet werden, allerdings ist das noch lange kein gleichberechtigter Zugang zu Bildung für Menschen mit Behinderungen. Weiterhin werden Jugendliche mit Behin­derungen systematisch vom Erwerb höherer Bildung ausgeschlossen, da der Besuch von mittleren und höheren Schulen für SchülerInnen mit sonderpädagogischem För­derbedarf nicht vorgesehen ist. Eine Ausweitung der Integration und die Einführung des Inklusiven Unterrichts an mittleren und höheren Schulen ist im Sinne der Gleichbe­handlung raschest umzusetzen.

Die unterfertigenden Abgeordneten stellen daher folgenden

Entschließungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

Die Bundesregierung und insbesondere die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur wird aufgefordert, dem Nationalrat noch im ersten Halbjahr 2012 einen Geset­zesentwurf über die Ausweitung der Integration und den inklusiven Unterricht an allen mittleren und höheren Schulen vorzulegen.

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Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Dr. Huainigg. 3 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


14.30.43

Abgeordneter Dr. Franz-Joseph Huainigg (ÖVP): Herr Präsident! Frau Ministerin! Hohes Haus! Die Gesellschaft von morgen entscheidet sich heute in der Schule, und wir wollen eine Gesellschaft ohne Vorurteile, in der behinderte Menschen und nicht be­hinderte Menschen gleichberechtigt nebeneinander und miteinander leben.

Dieses Selbstverständnis kann in der Schule gelernt werden, im Rahmen der schuli­schen Integration, die bis zur 8. Schulstufe sehr gut funktioniert. Es gibt jetzt beinahe an jeder Volks- und Hauptschule Integrationsklassen. Heute setzen wir einen wichtigen weiteren Schritt, nämlich die Integration in der 9. Schulstufe, die in Polytechnischen Lehr­gängen und in einjährigen Schulen erprobt worden ist.

Wir möchten aber einen weiteren Schritt setzen mit einem Entschließungsantrag, den ich im Namen aller Parteien einbringen werde, in dem es darum geht, dass man die berufsbildenden mittleren Schulen mit einbezieht, dass es Schulversuche gibt, die man dann ins Regelschulwesen übernehmen kann.

Es gibt bereits ein sehr gutes Modell, das hier weitergeführt und weiterentwickelt wer­den soll, das ist die sogenannte Teilqualifizierung im Rahmen der integrativen Berufs­ausbildung. Diese Teilqualifizierung funktioniert in Berufsschulen sehr gut, es gibt über 5 000 integrative Lehrverträge. Es geht darum, die Fähigkeiten des einzelnen behin­derten Menschen zu sehen, entsprechend zu fördern und in der Schule auch die ent­sprechende Ausbildung anzubieten, mit dem Ziel, dass der behinderte Jugendliche auf dem Arbeitsmarkt einen Job findet und weiter integriert wird.

Das sollen auch die berufsbildenden mittleren Schulen leisten, und deshalb möchte ich jetzt folgenden Entschließungsantrag einbringen, wobei es so ist, dass ich aufgrund meiner Sehbehinderung den Antrag nicht selbst vorlesen kann, daher werden ihn das Vorleseprogramm meines iPhones und meine parlamentarische Mitarbeiterin einbringen.

 


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