Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll141. Sitzung / Seite 114

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Musik, zur bildenden Kunst, zum Theater und Ähnlichem zu ermöglichen. (Beifall bei der FPÖ.)

14.53


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Ab­geordneter Dr. Walser. 3 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


14.53.12

Abgeordneter Dr. Harald Walser (Grüne): Beginnen wir mit dem Positiven. Ich kann dem Kollegen Rosenkranz vollinhaltlich folgen, ich sehe die Sache genauso.

Wir müssen in der Schule Raum schaffen. Ich sehe es genauso, was die Förderung anlangt. Keine Bange, wir werden schon noch auf Differenzen kommen, nämlich dann, wenn es um die Einschätzung der Ganztagsschule geht. Aber es ist in der Tat so, dass wir schauen müssen, dass wir alle Ressourcen nützen, die es in einer Gemeinde gibt, um Kinder zu fördern, ob es nun sportliche Ressourcen sind, wie ein Sportverein, oder Musikvereine. Es wäre ein Unding, darauf nicht zurückzugreifen.

Daher ist uns sowieso klar, dass wir in den Schulorganisationen Schulen diesbezüglich wesentlich autonomer gestalten müssen und den Schulen, den DirektorInnen, den Lehr­kräften, den Eltern die Möglichkeiten geben müssen, die Schule zu öffnen. Keine Fra­ge, diesbezüglich müssen wir etwas tun.

Schauen wir uns aber den ganztägigen Unterricht an. Da würden Sie staunen, Herr Kollege Rosenkranz, wenn Sie sich einmal die Mühe machen würden, sich die Home­page meiner Schule anzuschauen, www.bgfeldkirch.at. Da haben wir nämlich unter dem Begriff „(Hoch-)Begabungsförderung“ sehr wohl Möglichkeiten erwähnt, wie man auch dann, wenn Unterricht wäre, Kindern und Jugendlichen besondere Förderungen dort, wo sie besondere Fähigkeiten haben, zukommen lassen kann. Das ist also im Be­reich der Schule schon jetzt möglich, es ist nur sehr, sehr mühsam.

In ganztägigen Schulformen, zum Beispiel in Finnland, dauert der Unterricht bis 14 Uhr. Wir stellen uns das eher bis 15 Uhr vor. Da gibt es dann sehr wohl noch die Möglich­keit, individuell zu üben, ob das jetzt Musik oder Sport ist. Wichtig ist, dass wir diese Vereine in die Schulen hereinholen, dass wir die Möglichkeit schaffen, dass Kinder sich eben auseinandersetzen können, dass möglichst nicht über einen Kamm geschoren wird, sondern dass man sie ihre Fähigkeiten, ihre Talente möglichst individuell entwi­ckeln lässt. Das ist das große Ziel. Ich glaube, mit diesem Antrag kommen wir dem Ganzen schon ein Stückchen näher.

Frau Ministerin, ich habe Ihnen aber auch im Ausschuss schon sagen müssen, dass wir mit Ihrem Modell der FreizeitpädagogInnen nicht einverstanden sind. Es handelt sich hierbei nämlich um eine Schmalspurpädagogik, die genau das nicht schafft, was dieser Antrag eventuell schaffen könnte; nämlich dass wir wirklich bestausgebildete und vor allem auch entsprechend engagierte Fachkräfte in die Schulen bekommen. Ich habe große Zweifel, ob das möglich ist bei einer Ausbildung zur Freizeitpädagogin von zwei Semestern, und zwar teilweise für Menschen mit wenig Fortbildung; Matura ist beispielsweise nicht vorgeschrieben. So entwickelt sich die ganztägige Schulform zu einer Aufbewahrungsstätte, und genau das darf nicht passieren. (Beifall bei den Grünen.)

14.56


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als vorläufig letzter Redner zu diesem Tagesord­nungspunkt ist Herr Abgeordneter Markowitz zu Wort gemeldet. 2 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


14.57.01

Abgeordneter Stefan Markowitz (BZÖ): Herr Präsident! Frau Ministerin! Hohes Haus! Man darf bei dieser Debatte eines nicht vergessen: Dass in den letzten Jahren betref-


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