Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll144. Sitzung / Seite 217

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des Zusammenhaltes in der Gesellschaft kommt. Zivildiener sind eine Stütze im Sozial-, Behinderten-, Pflege- und Rettungswesen; das haben wir schon gehört. Ich finde aber auch, Gewinner sind jene Männer, jene jungen Männer, die Zivildienst leisten, weil sie dadurch soziale Kompetenzen erwerben, weil Empathie für soziale Anliegen und Prob­leme geweckt werden kann, weil es vor allem auch Sinn macht, dies zu tun. Außerdem erkennen Menschen dadurch auch den Wert der Solidarität in der Gesellschaft, sie erwerben natürlich auch fachliche Kompetenz und fachliche Fähig­keiten.

Gewinner beim Zivildienst ist, wie gesagt, die Gesellschaft, sind wir alle, auch der einzelne junge Mann, der Zivildienst leistet. Auch ich möchte mich herzlich bei allen jungen Männern bedanken, die für uns alle Zivildienst in den vielen Organisationen leisten. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)

19.38


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Herbert. 3 Mi­nu­ten Redezeit. – Bitte.

 


19.38.28

Abgeordneter Werner Herbert (FPÖ): Herr Präsident! Frau Bundesminister! Ge­schätzte Kolleginnen und Kollegen! Der gegenständliche Antrag ist ja Konsensmaterie, das heißt, auch wir werden diesem Antrag zustimmen. Wenngleich unsere grund­sätzliche, differenzierte Haltung zur BDG-Novelle, die ja indirekt die Grundlage für die­sen Antrag darstellt, allgemein bekannt ist, sehen wir aber doch, dass der Exekutive in den kommenden Jahren große personelle Herausforderungen bevorstehen werden. Wir denken, dass dieser Antrag zwar wahrscheinlich das Fass personell nicht zum Überlaufen bringen wird, er aber doch das eine oder andere Mal wird mithelfen können, nötiges Personal zu finden, noch dazu von Zivildienern, die ja gerne bei dieser Sache sind, sprich: in den Exekutivdienst gehen wollen. Dazu wollen wir unseren Unterstützungsbeitrag leisten.

In diesem Sinne werden wir diesen Antrag unterstützen. Ich freue mich schon, die ersten Zivildiener bei der Exekutive begrüßen zu dürfen. (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Königsberger-Ludwig: Gibt es schon! Vier!)

19.39


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Windbüchler-Souschill. 3 Minuten Redezeit sind wunschgemäß eingestellt. – Bitte.

 


19.40.01

Abgeordnete Tanja Windbüchler-Souschill (Grüne): Herr Präsident! Meine sehr ver­ehr­ten Damen und Herren! Dass jene jungen Männer, die den Wehrersatzdienst, den Zivildienst geleistet haben, auch den Dienst bei der Polizei, bei der Exekutive bezie­hungsweise bei der Justizwache antreten können, war eine wichtige und not­wendige Reform und eine richtige und notwendige Novellierung. Und über die jetzige Streichung des Alters herrscht zweifellos Einigkeit, meine sehr verehrten Damen und Herren.

Worüber aber keine Einigkeit herrschen kann und wird, ist die Ausrichtung des Zivil­dienstes im In- und Ausland durch die Innenministerin und durch die Koalition. Wir hören immer wieder, dass das ein Erfolgsmodell ist. Meiner Ansicht nach, meine sehr verehrten Damen und Herren, hat sich auch die Innenministerin bis dato nicht mit der Materie Zivildienst auseinandergesetzt. Von den 13 500 Zivildienern gibt es jährlich 100 junge Männer, die ihren Zivildienst im Ausland absolvieren: ein ganzes Jahr lang, 12 Monate, unter widrigen Umständen, keine Frage, auf der ganzen Welt. (Abg. Neubauer: Na, so widrig sind die Umstände dort auch wieder nicht!)

 


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