Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll146. Sitzung / Seite 63

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spielsweise das Bezirksgericht Ferlach in das Bezirksgericht Klagenfurt verlagern wer­den.

Die österreichische Justiz, Frau Minister – und das wissen Sie –, finanziert sich aus Ge­bühren zu mehr als 100 Prozent selbst. Dafür erwartet man in der Bevölkerung auch eine Leistung, und das kann sicherlich nicht heißen, zuzusperren und den Riegel vor­zumachen. (Beifall bei der FPÖ.) – Oder Sie senken die Gerichtsgebühren und ma­chen nicht eine Reform, die in Wirklichkeit mehr Belastungen bringt.

Neben der Schließung der Postämter, neben der Schließung der Polizeidienststellen, ne­ben der Schließung der Kasernen ist das ein weiterer Anschlag auf den ländlichen Raum, auf die ländliche Bevölkerung, den wir so nicht hinnehmen wollen. (Zwischen­bemerkung von Bundesminister Mag. Darabos.)

Der Herr Obernosterer aus dem oberen Lesachtal beispielsweise: wenn das Bezirksge­richt in Hermagor geschlossen wird, wird er zukünftig mehr als 100 Kilometer zum Ge­richt nach Villach fahren. Ja ich werde mir anschauen, wie sich der Kollege Obernoste­rer hier im Parlament verhalten und abstimmen wird.

Wir bringen deshalb heute auch einen Entschließungsantrag ein, wo wir um den Erhalt dieser Bezirksgerichte in Kärnten kämpfen, weil wir bereits 1977 eine Reduktion durch­geführt und unseren Beitrag für die Republik auch geleistet haben. (Abg. Petzner: Wo sollen wir denn einsparen? – Zwischenruf des Abg. Scheibner.) Wir wollen von der Justizministerin, dass sie diese geplante Schließung zurücknimmt, weil es einen An­schlag auf den ländlichen Raum und auf die ländliche Bevölkerung bedeutet. (Beifall bei der FPÖ.)

Da hier vom BZÖ-Kollegen Petzner ein Misstrauensantrag gegen die Justizministerin ein­gebracht worden ist, werden wir diesen aus diesem Grund auch mit unterstützen. (Bei­fall bei der FPÖ.)

13.04


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Dr. Kräuter. – Bitte.

 


13.04.49

Abgeordneter Dr. Günther Kräuter (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bun­deskanzler! Meine Damen und Herren! Also wenn man dem Herrn Strutz zuhört, braucht man auch gute Nerven, denn der Herr Strutz gehört ja zu der berühmt-berüchtigten „Buberl-Partie“, die diese Woche im „Report“ aufmarschiert ist. Und dass wir uns jetzt von Ihnen Belehrungen anhören müssen (Zwischenrufe bei BZÖ und SPÖ), wo diese Partie, zu der Sie gehören, so unermesslichen Schaden über die Republik Österreich ge­bracht hat, ist ein starkes Stück, Herr Strutz. Das möchte ich Ihnen schon sagen. (Bei­fall bei der SPÖ. – Abg. Kickl: Sie haben es notwendig!  Stifter Kräuter!)

Meine Damen und Herren, es ist eine EU-weite Krise, und selbstverständlich ist auch Österreich da mit betroffen. Wir sind ein kleines Industrieland inmitten Europas mit acht Millionen Einwohnern, und diese Krise trifft uns natürlich auch, wird aber auf vorbildli­che Art und Weise bewältigt. EU-weit muss da gegengesteuert werden, müssen die Bud­gets stabilisiert werden – selbstverständlich auch in Österreich. Das ist doch klar! Dass da Unerfreuliches dabei ist, Schmerzliches und Problematisches, ist natürlich ebenso klar.

Aber wie sind die Auswirkungen? Gibt es Streiks? Gibt es Demonstrationen? Müssen Massensteuern erhöht werden? Muss Staatsvermögen verschleudert werden, so wie wir es in der Vergangenheit erlebt haben, aber in Zeiten der Hochkonjunktur? – Es gibt keine Erhöhung des gesetzlichen Pensionsantrittsalters und einen vollen Inflationsaus­gleich für die kleinen Pensionen.

Ich bin übrigens der Meinung, meine Damen und Herren, man sollte bei den Spitzen­pensionen etwas machen. Da kann man durchaus den Pensionssicherungsbeitrag er-


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