Dazugesagt werden muss, dass dieses Steuerabkommen in Wirklichkeit ein Privileg für die Superreichen ist (Beifall bei der FPÖ), denn wer hat denn sein Geld in der Schweiz geparkt? Wer bekommt jetzt einen Nachlass? Wer kann sich von der Strafe des Finanzministeriums freikaufen? – Nicht Herr und Frau Österreicher, die ihr Geld im Bausparbereich investiert haben, nein, es sind die Superreichen, die ihr Geld in der Schweiz haben, die von Ihnen hier gedeckt werden. (Rufe bei der SPÖ: Grasser!)
Genau! Genau der Grasser wird jetzt geschützt von der Frau Bundesminister, als ehemaliger Parteikollege. (Beifall bei der FPÖ. – Heiterkeit bei der SPÖ.) – Danke für den Zwischenruf!
Was ist aus Ihrer Finanztransaktionssteuer, meine Damen und Herren von der SPÖ, geworden? – Der deutsche Finanzminister Schäuble hat es ganz klar formuliert: Dieses Vorhaben ist nicht durchsetzbar. Das heißt, Sie budgetieren in diesem Belastungspaket Einnahmen, die nicht durchsetzbar sind, die nicht realistisch sind. Das heißt, obwohl wir jetzt eigentlich Ostern haben, ist dieses Paket, das Sie dem Hohen Haus heute vorlegen, in Wirklichkeit ein Brief an das Christkind mit Wünschen, die nie in Erfüllung gehen werden. (Beifall bei der FPÖ.)
Das heißt, 2,5 Milliarden € müssen zusätzlich aufgetrieben werden. Frau Finanzminister, Herr Bundeskanzler, haben Sie den Mut, hier zu sagen: Wir müssen schon in wenigen Monaten, wir müssen spätestens nach der nächsten Wahl den Österreicherinnen und Österreichern ein neues Belastungspaket vorlegen, wir müssen weiter an der Steuerschraube drehen!, wie Sie es bisher gemacht haben.
Wir von den Freiheitlichen spielen da nicht mit. Wir wollen und fordern jene Reformen ein, die notwendig sind, ohne die Österreicherinnen und Österreicher zu belasten. Setzen Sie endlich jene Vorschläge um, die Ihnen der Rechnungshof in einer umfassenden Broschüre präsentiert hat, dann werden die Österreicherinnen und Österreicher nicht mit solch groben Maßnahmen zur Kasse gebeten! (Beifall bei der FPÖ.)
9.29
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nun gelangt Herr Abgeordneter Dr. Walser zu Wort. – Bitte.
9.30
Abgeordneter Dr. Harald Walser (Grüne): Frau Präsidentin! Geschätzte Mitglieder auf der Regierungsbank! Hohes Haus! Kollege Strutz, es ist schon sehr mutig, wenn Sie sich hier aufspielen von wegen der Schutz der Superreichen sei gewährleistet durch die jetzige Regierung. Es waren Sie, die gemeinsam mit der ÖVP in der schwarz-blauen Regierung diesem Schutz Vorschub geleistet haben, es waren Sie, die den Finanzminister Grasser zu verantworten und in sein Amt gebracht haben, und es sind Sie, die hauptverantwortlich für die Situation sind, die wir jetzt in Österreich haben. (Beifall bei den Grünen sowie bei Abgeordneten der SPÖ. – Zwischenruf des Abg. Kickl.)
Überall dort, wo Korruption drin ist, steht nämlich auch FPÖ drauf – das ist die Lehre der letzten Monate, die wir zu ziehen haben. (Beifall bei den Grünen. – Abg. Dr. Rosenkranz: Sind Sie Geschichtsprofessor? – Weitere Zwischenrufe bei der FPÖ.)
Wenn wir gehört haben, dass der Fahrplan hier, Kollege Auer, einvernehmlich durchgegangen ist, dann hat das ein bisschen was für sich. Ich darf Sie aber schon daran erinnern – und in meinem Heimatbundesland Vorarlberg wird immer wieder der Hausverstand zitiert, auch von Politikern Ihrer Fraktion –: Wenn wir den Hausverstand ein bisschen bemühen und hier ein Gesetz, einen Fahrplan, einen Budgetpfad beschließen, von dem wir jetzt schon wissen, dass er nicht halten wird, dann ist da offensichtlich irgendwo ein dicker Wurm drin. Und wenn Sie uns heute erzählen wollen, dass das zu-
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