Entschließungsantrag
der Abgeordneten Peter Pilz, Freundinnen und Freunde betreffend Luxus-Dienst-Karossen,
eingebracht im Zuge der Debatte über den Bericht des Budgetausschusses über die Regierungsvorlage (1680 d.B.): Bundesgesetz, mit dem das Publizistikförderungsgesetz 1984, das Einkommensteuergesetz 1988, das Körperschaftsteuergesetz 1988, das Umsatzsteuergesetz 1994, das Grunderwerbsteuergesetz 1987, das Gesundheits- und Sozialbereich-Beihilfengesetz, das Mineralölsteuergesetz 1995, das Bewertungsgesetz 1955, die Bundesabgabenordnung, das Bundesgesetz über eine Abgabe von land- und forstwirtschaftlichen Betrieben, das Stabilitätsabgabegesetz, das Bausparkassengesetz und das Pensionskassengesetz geändert werden (1. Stabilitätsgesetz 2012 – 1. StabG 2012) (1707 d.B.).
Begründung
Zu Geschäftszahl Nr. 2801.01664 der Bundesbeschaffung GmbH als zentrale Beschaffungsstelle gem. § 2 Z 48 lit b) BVergG 2006 wurde eine Rahmenvereinbarung der Republik Österreich (Bund) als Auftraggeber über die Lieferung von „Kraftfahrzeugen der Oberklasse“ ausgeschrieben.
Wie den Ausschreibungsbedingungen zu entnehmen ist, wird der Gesamtwert des Auftrages auf € 8.000.000 (inkl NoVa und USt) über einen Zeitraum von 3 Jahren geschätzt. Das Mengengerüst nennt einen geschätzten Jahresbedarf von 35 Stück bzw. einen geschätzten Gesamtbedarf von 105 Stück.
Es ergibt sich daher rechnerisch ein geschätzter
Stückpreis von rund € 76.190,50. Dieser Preis beträgt
somit annähernd das Doppelte der steuerlichen Absetzbarkeitsgren-
ze für Firmenwägen von Unternehmen nach §1 PKW-Angemessenheitsverordnung
von € 40.000.
Auch der Forderungskatalog ist beachtlich: so werden etwa 6 Zylinder, 3.500 cm³ Hubraum und eine Nutzleistung von 200kW verlangt. Darüber hinaus sollen die hochgestellten Insassen durch „ambientes Licht“, „Lenkradheizung“, „Effektlackierung“ und „Night Vision mit Personenerkennung“ verwöhnt werden.
Soweit bekannt ist, ist das Vergabeverfahren bereits weit fortgeschritten und steht kurz vor dem Vertragsabschluss.
Angesichts der durch die in Verhandlung stehende Regierungsvorlage vorgeschlagenen drastischen Sparmaßnahmen in zahlreichen Bereichen, ist es den Bürgerinnen und Bürgern der Republik unzumutbar, dass zeitgleich völlig überteuerte Luxuskarossen für eine Regierungs- und Beamtenkaste angeschafft werden sollen.
Die unterfertigenden Abgeordneten stellen daher folgenden
Entschließungsantrag
Der Nationalrat wolle beschließen:
Die Bunderegierung wird aufgefordert, von der Anschaffung von Luxusautos, wie sie derzeit von der Bundesbeschaffung GmbH ausgeschrieben sind, Abstand zu nehmen und dafür Sorge zu tragen, dass sich Kraftfahrzeugbeschaffungen des Bundes künftig an der PKW-Angemessenheitsverordnung der Bundesministerin für Finanzen orientieren.
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