Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll148. Sitzung / Seite 229

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zurückgegangen ist. Die Internetplattformen fangen bei zirka 10 Prozent Provision an, das geht bis hin zu dem Direktvertrieb und dem Reiseveranstalter, wo man bis zu 35 Prozent Provision zahlt. Und das haben wir auf die Kunden, wie gesagt, nicht wei­tergeben können.

Es hat in Österreich gute Ansätze gegeben, Internet-Buchungsplattformen aufzubauen. Ich muss aber auch sagen, da muss sich die Tourismuswirtschaft – ich bin ja selbst auch praktizierender Touristiker – selbst an der Nase nehmen und sagen, dass sie hier ein bisschen etwas versäumt hat, denn zum Beispiel eine der bekanntesten Plattfor­men, die gestartet sind, war tiscover, seinerzeit von der Tirol Werbung. Diese hat dann aber den Auftrag von den Betrieben und auch von der Öffentlichkeit bekommen, haupt­sächlich eine Informationsplattform und keine Buchungsplattform zu sein, und die Bu­chungsplattformen sind immer stärker geworden und haben jetzt im Grunde genom­men unsere Buchungsplattformen, wie sie in Österreich stehen, bei der Österreich Werbung bis heruntergebrochen zu den Ländern, Gemeinden und Regionen, ver­drängt, bei denen im Schaufenster die Information über das Land, die Gemeinde und die Region steht und nicht das Angebot, wie es die anderen Buchungsplattformen ha­ben.

Wir wissen, dass die Österreich Werbung andere Aufgaben zu erfüllen hat, dass es nicht Aufgabe der Österreich Werbung ist, eine Buchungsplattform zu machen – auch laut Statuten nicht. Aber der Herr Bundesminister und die Österreich Werbung werden sich damit beschäftigen – natürlich werden wir mithelfen –, dass wir zu einer Öster­reich-Lösung kommen, dass wir von den großen Buchungsplattformen nicht weiterhin so abhängig sind wie jetzt, da diese inzwischen schon bis zu 20 Prozent verlangen. Es sollte uns gelingen, eine Buchungsplattform aufzubauen, die, wie gesagt, in österreichi­scher Hand ist, bei der die Provisionen in einer Höhe sind, die wir verkraften können – ich spreche jetzt von zirka 5 bis 8, maximal 10 Prozent. Das wäre ein großer Vorteil, wie gesagt, für die Hotellerie, ob im Ferienbereich oder im Städtebereich.

Ich danke euch allen für die Zusammenarbeit und dir, Herr Bundesminister, dafür, dass der Tourismus für dich immer ein Hauptanliegen ist – der Erfolg gibt dir recht! – Danke vielmals. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)

18.18


Präsident Fritz Neugebauer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Silhavy. – Bitte. (Abg. Steibl – in Richtung des Abg. Obernosterer –: Das Hauptanliegen ist die Fami­lie! – Abg. Silhavy – auf dem Weg zum Rednerpult –: Macht euch das bitte intern aus!)

 


18.18.53

Abgeordnete Heidrun Silhavy (SPÖ): Herr Präsident! Herr Minister! Hohes Haus! Mein Vorredner ist schon auf die drei Anträge eingegangen, die heute hier zur Debatte stehen. Aber, Kollege Obernosterer, es hat natürlich einen Grund, warum wir meistens hier Anträge behandeln: weil wir an und für sich nur den Tourismusbericht zugewiesen bekommen und keine Materialien der Gesetzgebung in unserem Ausschuss behandelt werden. Das ist etwas, worüber man sich vielleicht für die nächste Legislaturperiode Gedanken machen sollte, denn ganz zufriedenstellend ist das, ehrlich gestanden, nicht. Das muss man auch offen sagen, obwohl auch ich dem Herrn Bundesminister das Kompliment machen darf, dass er sehr bemüht ist, die Ausschusssitzungen den­noch sehr informativ zu gestalten. (Demonstrativer Beifall der Abg. Fürntrath-Moret­ti. – Abg. Markowitz: Persönlich anwesend!)

Ein Punkt, den ich auch erwähnen möchte, was Information anlangt: Wir haben ja letz­tens wieder die ÖHT bei uns gehabt, und die beiden Herren haben uns ja auch sehr gute Auskünfte gegeben, aber ein Problem, mit dem die Branche weiterhin kämpft, ist die Eigenkapitaldecke – das ist ja kein neues Problem. Wir müssen versuchen, dieses Problem besser in den Griff zu bekommen.

 


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