Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll148. Sitzung / Seite 230

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Mein Vorredner ist auch auf das Internet, auf die Themen Schulung und Ausbildung eingegangen. Wir haben uns kürzlich eine Tourismusschule in Wien mit Schwerpunkt Internet angeschaut. Das Traurige ist: Sie haben eine tolle Ausbildung, aber kaum je­mand bleibt im Tourismus. Die Damen und Herren, die die fünfjährige Ausbildung ma­chen, erklären uns, dass sie im Tourismus zwar ein zweites Standbein sehen – vor al­lem dann auch für ein Studium, als ganz guten Nebenerwerb –, aber nach dieser Aus­bildung meistens ein anderes Studium beginnen.

Das bringt mich noch einmal zurück zu dem Gedanken, dass wir uns und vor allem auch die Unternehmen sich bemühen müssen, den Tourismus und die Arbeit im Tou­rismus attraktiver zu gestalten. Die Arbeitszeiten wird man nicht sehr viel verändern können, weil Tourismus eben in den Zeiten stattfindet, wo andere Leute frei haben. Ge­rade finden die Kollektivvertragsverhandlungen statt, und ich war schon ein bisschen überrascht – um es höflich zu formulieren – über ein E-Mail der ÖHV, die sich darüber beschwert hat, dass die Gewerkschaft 1 450 € Mindestlohn für eine Vollzeitbeschäfti­gung verlangt. Meine Damen und Herren! Man wird schon auch bei den Gehältern et­was machen müssen, wenn man ständig darüber Klage führt, dass man Fachkräfte im Tourismus sucht. Das möchte ich uns allen mit auf den Weg geben. (Beifall bei der SPÖ.)

18.21


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Mag. Haider. – Bitte.

 


18.21.28

Abgeordneter Mag. Roman Haider (FPÖ): Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bun­desminister! Meine Damen und Herren! Ich bin jetzt der dritte Redner. Nach zwei Red­nern ist zu diesen drei Anträgen an und für sich schon alles gesagt, und es kommen noch 17 Redner. Darum werde ich mich sehr kurz fassen. (Beifall bei der FPÖ sowie bei Abgeordneten der SPÖ.) – Ja, danke.

Als Obmann des Tourismusausschusses freut es mich natürlich ganz besonders, wenn wir immer wieder Fünf-Parteien-Anträge gemeinsam beschließen können – in diesem Fall schon zum zweiten Mal hintereinander drei Fünf-Parteien-Anträge. Wie aktuell und wie wichtig die Themen, die wir heute hier vorlegen, sind, zeigt ja auch die aktuelle Dis­kussion. Beim ersten Antrag geht es darum, dass die Unterrichtsmaterialen, speziell was das Thema E-Commerce betrifft, aktuell gehalten werden sollen.

Wie aktuell dieses Thema ist, zeigt auch der zweite Antrag, wo es um die Buchungs­plattformen geht. Wer in der letzten Zeit die Tourismusbranche nur ein bisschen ver­folgt hat, der weiß, dass das wirklich ein brandaktuelles Thema ist, dass sich bei den Buchungsplattformen ein Monopol entwickelt hat. Der deutsche Anbieter – und ich nen­ne ihn hier auch beim Namen – HRS hat sich quasi ein Monopol geschaffen. Schon in der ersten Stunde Volkswirtschaft auf der Uni lernt man, dass Monopole zu einer nicht optimalen Ressourcenallokation führen. Das könnte man auch in einfacheres Deutsch übersetzen: Der Preis wird einfach viel zu hoch, es wird einfach viel zu teuer. Es freut mich wirklich, dass wir uns alle einig sind, dass die Bundesregierung sich Maßnahmen überlegen soll, damit die Tourismuswirtschaft nicht einem Anbieter ausgesetzt ist. Man muss auch kritisch anmerken, dass die europäischen Wettbewerbshüter, die überall sonst versuchen, uns zu regulieren, in diesem Bereich völlig versagt haben. Da freut es mich wirklich, dass wir uns hier einig sind und auch geschlossen und einig auftreten.

Herr Bundesminister, meine beiden Vorredner haben Ihnen Komplimente gemacht. Sie werden es mir verzeihen, aber das gibt es von mir nicht, ganz im Gegenteil. (Ruf bei der ÖVP: Na geh!) Ich werde zum Schluss noch ein Thema ansprechen müssen, das heute in der Debatte um das Belastungspaket nicht zum Tragen gekommen ist. Für den Tourismus ist die Auflösungsabgabe auch in der entschärften Form, wie sie heute


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