Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll148. Sitzung / Seite 241

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18.56.29

Abgeordneter Mathias Venier (FPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundesmi­nister! Hohes Haus! Trotz elf Vorrednern findet man speziell zu diesem Thema, wenn man will, trotzdem noch etwas, über das man sprechen kann, das also nicht angespro­chen wurde. Mir geht es nicht darum, jetzt irgendetwas schlechtzureden, aber die Si­tuation im heimischen Sommertourismus muss trotz eigentlich positiver Tendenz und positiver Entwicklung als verbesserungsfähig bezeichnet werden.

Wenn nämlich der Herr Minister im Ausschuss und auch heute hier ausführt, dass die Nächtigungszahlen im Sommer sich gut entwickeln, natürlich im Winter genauso, dann muss ich sagen: Das ist schon richtig, allerdings sieht man da vielleicht noch viel zu wenig das Potential, das wir speziell im Sommertourismus haben, zumal eine Struk­turbereinigung gerade bei den Beherbergungsbetrieben in Bezug auf die Steigerung der Betriebsgrößen noch nicht abgeschlossen ist.

Außerdem ist es bezeichnend  und wir haben das im Ausschuss relativ gut gezeigt bekommen , dass nur 4 Prozent der Bundesförderungen der österreichischen Hotel- und Tourismusbank gezielt Projekte im Sommertourismus betreffen. Auch wenn man da kein völliges Gleichgewicht herstellen kann oder muss, so muss man doch auch zu­kunftsweisend agieren und speziell Förderungen, die angeboten werden, auch in An­spruch nehmen und diese abholen.

Im Hinblick auf die steigende Relevanz des Sommertourismus bietet sich eine Gele­genheit, im Sinne einer ganzen Region und auch des Standortes zukunftssicher zu agieren, denn die Wintersaison ist wetterabhängig und in speziellen Regionen, die kli­matisch nicht sehr bevorzugt sind, auch sehr schwierig. Das haben die verschiedenen Winter vor dem Jahr 2012 auch mehrfach unter Beweis gestellt. Langfristig, aus unse­rer Sicht, kann man nur durch gezielte Strukturpolitik auch die derzeit geringe Wert­schöpfung der Betriebe in Sommerregionen an das Niveau der Wintersaisonen anpas­sen. Auf zwei Beinen steht man bekanntlich besser als auf einem.

Aufgrund unserer natürlichen Voraussetzungen können wir den Gästen das ganze Jahr über eine Vielzahl an qualitativ hochwertigen Alternativen bieten. Wir sprechen nicht nur vom sportlichen Bereich, vom Wellness- und Gesundheitsbereich, sondern natür­lich auch vom kulturellen Bereich. Es gilt, im Interesse der Betriebe und ganzer Regio­nen diese Chancen zu ergreifen. Und je nach Bundesland wissen wir, dass der Touris­mus einen nicht gerade unerheblichen Beschäftigungsgaranten darstellt.

Angesichts der weltweiten Entwicklungen auf dem Reisesektor  wir wissen, dass die Reisedestinationen weltweit weiter erschlossen werden und sich auch qualitativ massiv verbessern  bleibt eine gezielte Stärkung der Sommerregionen, neben vielen anderen Maßnahmen wie der Steigerung der Qualität der Betten oder auch der Regionalisie­rung und Biologisierung der Küche, von großer Bedeutung. (Präsident Dr. Graf über­nimmt den Vorsitz.)

Meine sehr geehrten Damen und Herren, in diesem Sinne freut mich die konstruktive und sachorientierte Zusammenarbeit, die auch in der jüngsten Sitzung des Tourismus­ausschusses gelebt wurde und die jetzt zu diesen vorliegenden Entwürfen geführt hat.

Diesen Zugang beizubehalten ist gerade mir als jungem Mandatar, der selbst aus der Wirtschaft kommt und parteipolitisches Hickhack ablehnt, ein großes Anliegen. – Dan­ke schön. (Beifall bei der FPÖ.)

19.00


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als nächste Rednerin zu diesem Tagesordnungs­punkt ist Frau Abgeordnete Fürntrath-Moretti mit 3 Minuten Redezeit vorgesehen. – Bitte.

 


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