Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll148. Sitzung / Seite 246

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Was erwarten sich die Konsumentinnen und Konsumenten? – Sie erwarten sich se­riöse Information, sie erwarten sich aktuelle Information, sich erwarten sich umfas­sende Information und bei erfolgter Buchung natürlich auch eine professionelle Bear­beitung der Buchung. Dazu bedarf es allerdings eines ausreichend fundierten Wissens über die neuen Medien, Wissen, das in den aktuellen Lehrplänen noch nicht abgebildet ist. Daher ist der Ansatz, die Lehrmaterialien zu überarbeiten, richtig und wichtig. Wich­tig wird es allerdings auch sein, noch mehr in die Weiterbildungsangebote der älteren, noch nicht so IT-affinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu investieren.

Der zweite Antrag betrifft die Online-Plattformen, die im gesamten Buchungsbereich schon eine fast ebenso große Rolle spielen wie Reisebüros. Allerdings stellt die zu­nehmende Konzentration der großen internationalen Plattformen, die schon beinahe in Richtung eines Monopols unterwegs ist, nicht nur für die Tourismusbranche selbst, sondern auch für die Reisenden eine durchaus mögliche Einschränkung dar. Hilfe könnten verstärkte Anstrengungen nationaler Anbieter stellen, die bei der Suche bei­spielsweise nach einem Hotel nicht erst nach langem Suchen auffindbar sind, was der­zeit doch noch öfter der Fall ist.

Auch der dritte Antrag, der die verstärkte Kooperation von „Austria Guides“ und Öster­reich Werbung zum Inhalt hat, ist ganz im Interesse der Konsumentinnen und Konsu­menten und sollte im Sinne des Tourismusstandortes Österreich eigentlich eine Selbst­verständlichkeit sein. Die Reisenden, die Österreich besuchen, die Österreich kennen­lernen wollen, die etwas über unser Land erfahren möchten, erwarten sich zu Recht konsistente Aussagen der Werbung und der VertreterInnen vor Ort.

Zusammenfassend kann man sagen: Es liegen drei Anträge vor, die auf der einen Seite den Reisenden nützen und auf der anderen Seite den Tourismusstandort Öster­reich weiter zu verbessern helfen. (Beifall bei der ÖVP.)

19.12


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Mag. Lohfeyer. 2 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


19.12.52

Abgeordnete Mag. Rosa Lohfeyer (SPÖ): Herr Präsident! Herr Minister! Hohes Haus! In meiner Region, den Salzburger Gebirgsgauen, ist der Tourismus ein außerordentlich wichtiger Wirtschaftsfaktor. Sehr viele Arbeitsplätze sind direkt oder indirekt davon abhängig. Die gute Schneelage in diesem Winter hat unserer Region auch wieder sehr gute Ergebnisse gebracht. Die Menschen verreisen nach wie vor gerne, dies auch trotz der Krise.

Unsere Freizeit- und Tourismuslandschaft in Österreich ist geprägt von sehr gut ausge­bildeten Fachkräften. Wir sind Weltmeister, und unsere Tourismusschulen haben inter­national auch einen sehr guten Ruf. Nichtsdestotrotz glaube ich, dass der vorliegende Antrag bezüglich Internet und IT-Fertigkeiten in der heutigen Ausbildung seine volle Berechtigung hat. Alle Schul- und HochschulabgängerInnen brauchen verstärkt wichti­ge grundlegende IT-Kenntnisse für eine zunehmend digitalisierte Wirtschaft.

Ich meine aber auch, dass genauso Gewicht auf die Allgemeinbildung zu legen ist. Das Wissen um andere Kulturen, Sprachen, Persönlichkeitsbildung, erachte ich als ebenso wichtig. Das heißt, es bedarf eines differenzierten, niveauvollen Angebotes auch im touristischen Ausbildungssektor, denn die Branche braucht ausgebildete junge Men­schen, die nicht vor Problemen resignieren und auch bereit sind, Verantwortung zu übernehmen.

Neben der bestehenden Vielfalt und dem Entwicklungspotenzial unserer berufsbilden­den Schulen ist es aber auch wichtig, den MitarbeiterInnen der Tourismusbranche Wertschätzung und Anerkennung in Form von fairen Arbeits- und Einkommensbedin-


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