Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll150. Sitzung / Seite 28

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Wichtig ist, dass Menschen eine Chance haben, gesund leben zu können. Das braucht Veränderungen am Arbeitsplatz, das braucht Veränderungen im Bereich der Schule, das braucht Veränderungen im Umfeld, und diese Veränderungen müssen gestärkt werden. Dazu ist es wichtig, das sichtbar zu machen, was krank macht, und dann sind alle auch gefordert, Beiträge zu leisten, damit wir diese Krankmacher in der Gesell­schaft abbauen können.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Herr Abgeordneter Öllinger, bitte.

 


Abgeordneter Karl Öllinger (Grüne): Guten Tag, Herr Bundesminister! Gleicher Beitrag, gleiche Leistung: sehr gut! Aber es gibt das Problem, dass es nicht überall das gleiche Angebot gibt. Wir haben, und das wissen Sie, Bereiche, aber auch Regionen mit Unterversorgung, wo es zu wenig Psychotherapie gibt, wo es zu wenig kinderärztliche Versorgung gibt, und, und, und.

Was, Herr Bundesminister, werden Sie tun, um in diesen Bereichen beziehungsweise Regionen, wo es Unterversorgung gibt, also zu wenige Angebote, diese Unterver­sorgung zu beseitigen?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Bundesminister, bitte.

 


Bundesminister für Gesundheit Alois Stöger, diplômé: Herr Abgeordneter! Es ist wichtig, das auch sichtbar zu machen. Ich habe gerade bei einem Feld begonnen, das sichtbar zu machen, und das war der Kindergesundheitsdialog, weil da deutlich geworden ist, dass das österreichische System, das bisher immer auf die Rolle von Institutionen ausgerichtet war, auf manche Zielgruppen vergisst.

Mein Weg ist es, sichtbar zu machen: Gerade im Kindergesundheitsdialog habe ich 180 Expertinnen und Experten eingeladen, aufzuzeigen: Versorgen wir unsere Kinder richtig? – Und da haben wir Mängel festgestellt. Und durch das Feststellen von Mängeln können wir darangehen, diese Mängel Schritt für Schritt – es wird nicht alles auf einmal gehen – zu verbessern. Und wenn nur jede Institution im Bereich der Kindergesundheit eine Maßnahme zur Verbesserung setzt, haben wir in Österreich viel erreicht.

Ich werde diesen Weg fortsetzen und aufzeigen, wo wir Mängel haben. (Beifall bei der SPÖ.)

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Bitte, Herr Abgeordneter Dr. Karlsböck.

 


Abgeordneter Dr. Andreas Karlsböck (FPÖ): Frau Präsident! Herr Minister! Ich möchte das, bitte, noch einmal klarstellen: In Österreich dürfen im niedergelassenen Bereich Ärzte nicht Ärzte anstellen. Sie wissen – ich habe selber eine Krankenkas­senpraxis –, ich würde das sofort morgen tun, und wenn Sie mir das hier jetzt sagen und es mir nachher schriftlich geben, werde ich es morgen tun: Ich werde Ärzte anstellen, wenn Sie mir das erlauben – übrigens hätten wir damit einige Probleme in der Versorgung weniger.

Zum Zweiten: Sie sagen, das Leistungsangebot sei ausgeweitet worden. – In Wien ist das leider nicht der Fall. In Wien gibt es im Bereich der Radiologie, Sie wissen das, eine Deckelung. Um den Leuten zu erklären, was das bedeutet: Eine Deckelung bedeutet, dass ein gewisser Topf von Geld für eine gewisse Leistung vorhanden ist. Wenn dieses Geld ausgeschöpft ist, gibt es für diese Leistung kein Geld mehr. Das ist im Bereich des Röntgen der Fall. – Meine Frage an Sie, Herr Minister:

Wie wollen Sie, wie Sie sagen, Selbstbehalte abbauen, Deckelungen nicht weiter ausbauen angesichts dieses Drucks des Sparpakets?

 


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