Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll150. Sitzung / Seite 56

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müssen und was sie repetieren müssen, sondern dass sie das, was in der Schule unterrichtet wird, mitbekommen und verstehen. Und wenn wir dort hinkämen, dann wären wir in Österreich einen großen Schritt weiter. (Beifall bei den Grünen.)

11.29


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Petzner. – Bitte. (Abg. Dr. Walser: Jetzt kommt die ultimative Wahrheit! – Abg. Petzner – auf dem Weg zum Rednerpult –: Ich habe nur die ultimative Wahrheit!)

 


11.30.18

Abgeordneter Stefan Petzner (BZÖ): Herr Präsident! Frau Bundesminister! Meine Damen und Herren! Kollege Walser hat jetzt zu mir beim Herausgehen gesagt: „Jetzt kommt die ultimative Wahrheit!“ – Ich bringe immer die ultimative Wahrheit, die im konkreten Fall lautet: Die Neue Mittelschule steht nach jahrzehntelangem Stillstand in der Bildungspolitik dem dagegen, dass wir bei internationalen Rankings, bei inter­nationalen Studien immer schlecht abschneiden. Hier sei nur die PISA-Studie genannt. Ich halte jetzt diese Reform für einen ganz großen und wichtigen, aber nicht letzten Reformschritt im Bereich der Schule und im Bereich der Bildung.

Ich glaube, dass das einmal ein großer Schritt in die richtige Richtung ist und dass das ein großer Schritt in die Richtung eines modernen, effizienten Schulsystems ist, wo das Ziel eine Schule der Chancen, eine individuelle Schule ist, wo auch die Schülerinnen und Schüler gerne in die Schule gehen, weil ihre Leistungen gesehen und gefördert werden und es keine Schule der Angst ist. Daher sind wir auch dafür und mit dabei, diesen großen Reformschritt hier und heute zu gehen. Und daher wird auch das BZÖ diesem Modell nach langen Diskussion zustimmen, wenngleich ich noch einmal betonen möchte, dass es nicht der letzte Schritt sein kann – da sind wir uns, glaube ich, einig, Kollege Mayer –, aber das ist ein ganz, ganz großer und wesentlicher Schritt in die richtige Richtung.

Frau Ministerin Schmied hat bereits den Psychoanalytiker Arno Gruen angesprochen, der immer wieder in seinen Werken darüber schreibt, dass es gerade in einer immer komplexer werdenden Welt, wo wir vor immer größeren Herausforderungen stehen, wo auch die jungen Menschen einem immer größeren Druck ausgesetzt sind in der Berufswelt, auch im Privatleben, wo immer mehr Ansprüche gestellt werden, wo wir von den Medien de facto kommuniziert bekommen, wie der ideale Mensch zu sein hat, wie er auszusehen hat, wichtig ist, dass wir dieser immer komplexer werdenden Welt starke, selbstbewusste, engagierte und gebildete junge Menschen entgegenstellen, die ihren eigenen individuellen Weg im Vertrauen auf ihr eigenes Können und ihr eigenes Wissen gehen. (Beifall beim BZÖ sowie des Abg. Elmar Mayer.)

Ich glaube, dass die Neue Mittelschule ein wesentlicher Eckpfeiler dafür ist, dass diese selbstbestimmten, selbstbewussten, individuellen Menschen mit ihrer eigenen Identität, mit ihrer eigenen Willenskraft, eben mit diesem Bildungssystem, mit dieser Reform mehr gefördert werden und in diesem Bereich sehr, sehr viel getan wird.

Es sind viele komplexe Einzelbausteine in diesen Gesetzen enthalten, einige wurden schon genannt, ich möchte noch ein paar aufgreifen. Ich empfinde es zum Beispiel als extrem positiv, dass es neben diesen klassischen Noten 1 bis 5 in Zukunft auch möglich sein wird, dass es eine ergänzende, differenzierende Leistungsbeschreibung geben soll, das heißt, dass wir weggehen von dem klassischen, strengen, undifferen­zierten Notensystem von 1 bis 5 und einen zusätzlichen Baustein bekommen, der es auch individuell ermöglicht, die Leistungen und vor allem die Fähigkeiten von Schülerinnen und Schülern zu bewerten. Das ist ein wesentlicher Schritt, damit diese Neue Mittelschule moderner, bunter und auch schöner wird.

 


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