Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll150. Sitzung / Seite 64

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Präsident Fritz Neugebauer: Zweite Wortmeldung: Herr Abgeordneter Dr. Walser. – Bitte.

 


12.00.18

Abgeordneter Dr. Harald Walser (Grüne): Herr Präsident! Frau Ministerin! Hohes Haus! Es hat heute vieles gegeben, was zur Replik reizt. Frau Ministerin, glauben Sie mir, positive Rückmeldungen und eine positive Stimmung an der Schule sind mir sehr, sehr wichtig. Es kann aber nicht dazu führen, dass wir die Realität außen vor lassen. Wenn Kollege Mayer und andere immer wieder darauf hingewiesen haben, das Vorzeigeland der Neuen Mittelschule sei Vorarlberg, und es sei alles so gut, dann berichte ich Ihnen jetzt einmal über Veranstaltungen, zum Beispiel an der Neuen Mittelschule Klaus. Ich zitiere den ORF, also nicht einseitig, sondern objektiv, wie wir wissen:

„Bei der Diskussion in Klaus zeigte sich: Der Frust und die Verunsicherung unter der Lehrerschaft in Vorarlberg ist groß, denn die Rechnung, dass die neue Mittelschule eine Zwischenlösung mit dem Ziel der gemeinsamen Schule für die 10- bis 14-Jährigen sein wird, ist nicht aufgegangen.“

Ähnlich die „Vorarlberger Nachrichten“.

Ich erhielt einen Brief der Direktorin der Neuen Mittelschule Ranshofen, die sagt: Die neue Regelung führt die Ziele ad absurdum. Wir sind den Eltern gegenüber wort­brüchig geworden.

Die Vorarlberger LehrerInnen-Initiative, die Unabhängige Bildungsgewerkschaft – alle Kommentare gehen in dieselbe Richtung.

Die „Vorarlberger Nachrichten“ berichten: Die Praktiker wollen ein Ende der zu frühen Trennung der Kinder.

Bezirksschulinspektorin  Engstler: Gesamtschule – wir brauchen sie dringend.

Die Direktorin der Mittelschule Bludenz will eine klare Lösung.

Der Direktor der Neuen Mittelschule Dornbirn meint, das neue System würde super funktionieren, wenn es nicht daneben noch ein Gymnasium gäbe. – Und so weiter und so fort.

27 Lehrerinnen der Neuen Mittelschule Gisingen: Wir wollen endlich eine gemeinsame Pflichtschule, die allen Kindern gerecht wird. – Und so weiter und so fort.

Also bitte: Ein Ende der Jubelarien vor allem von Ihrem neuen Vorsänger dies­bezüg­lich, Elmar Mayer, und ein Blick auf die schulische Realität! (Beifall bei den Grünen.)

Wir arbeiten konstruktiv daran und bringen deshalb zu diesem Gesetz gleich fünf Anträge ein. Und weil auch gesagt wurde, wie sorgfältig hier gearbeitet worden ist – nächtelang, hat man gesagt –: In diesen Nächten ist es leider durchgehend zu Rechtschreibfehlern in diesem Gesetz gekommen. So sorgfältig ist das also bitte nicht gemacht worden! Ich gebe Ihnen jetzt die Chance, diese Fehler zu korrigieren. (Oje-Rufe bei der ÖVP.) Nicht einmal die von Ihnen und auch von mir als Direktor geliebte „allgemeinbildende höhere Schule“ ist korrekt wiedergegeben worden. Ich habe den Kollegen Mayer darauf hingewiesen – es ist nicht geändert worden.

Daher unser erster Antrag ein Abänderungsantrag betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Schulorganisationsgesetz, das Schulunterrichtsgesetz und weitere Gesetze


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