Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll150. Sitzung / Seite 75

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Mittelschule, die wir heute hier beschließen werden, ist ein ganz wichtiger und, ich betone, weiterer Schritt der Bildungsreformbestrebungen unserer Frau Bundesminister und der Bundesregierung, und es ist eines von schon vielen erledigten, aber auch von vielen vor uns liegenden Reformprojekten im Bereich der Bildung.

Qualitätsoffensive, neue Lern- und Lehrkultur, mehr Ressourcen, Chancengleichheit und auch die Verbesserung der Berufs- und Bildungschancen für unsere Kinder: All das steckt in dieser Neuen Mittelschule drinnen. Und es steckt noch etwas drin, was mir ganz wichtig ist, nämlich eine gezielte Förderung bei Schwächen und bei Stärken von Schülern zwischen zehn und 14 Jahren. Ich denke, wenn man sich anschaut, wie viel Geld die Eltern derzeit für Nachhilfe außerhalb der Schule ausgeben, und wir jetzt die Chance haben, mit der Neuen Mittelschule eine gezielte Förderung auch von Schwächen in der Schule vorzunehmen, so ist das, glaube ich, auch noch ein Argu­ment, das besonders erwähnenswert ist: Also finanzielle Entlastung der Eltern da­durch, dass Nachhilfe, ich drücke es jetzt einmal so aus, in der Schule stattfindet und nicht außerhalb der Schule zugekauft werden muss.

Ich glaube, wir sollen ganz offen das Thema diskutieren, und es wird natürlich auch Lehrerinnen und Lehrer geben, die mit Teamcoaching vielleicht noch nicht ganz auskommen, die Teamcoaching noch nicht ausprobiert haben. Es liegt viel auch an der Motivation und meiner Meinung nach vor allem an den Schulleitern, hier Unterstützung zu geben, Schulung zu geben, Ausbildung zu geben, sodass die Ziele auch erreicht werden können. Man sieht ja dort, wo die Schulversuche jetzt Ergebnisse gebracht haben, dass es möglich ist.

Sehr verehrte Damen und Herren! Lassen Sie mich auch noch ein Wort zur Haltung der Freiheitlichen zu diesem Themenfeld sagen. Man stellt sich die Frage: Warum sind die Freiheitlichen eigentlich gegen diese Schulform? Es ist mit Gleichmacherei und ähnlichen Argumenten diskutiert worden, aber ich glaube, es liegt ganz woanders. Ich habe den Eindruck, dass es in unserer Gesellschaft Menschen gibt, die bezüglich vieler Bereiche keine Veränderungen wollen und die manchmal auch Angst vor Veränderung haben. Die Freiheitliche Partei in unserem Land bedient in vielen Politikfeldern diese Gruppe ganz bewusst, und ich glaube, auch im Schulbereich und in der Bildungspolitik ist es so. Es gibt ein paar, die wollen keine Veränderungen, und die stehen da und sagen: Wir sind der Anwalt dieser Gruppe!

Das ist mein Eindruck von Ihrer Politik: keine Sachargumente, sondern eher emotio­nale Argumente. Das ist vielleicht eines der Probleme.

Wir haben hier ein zukunftsorientiertes Modell, das gezielt auf die Bildungsent­schei­dung nach dem 14. Lebensjahr vorbereitet, besser vorbereitet als bisher, und die bisherigen Erfahrungen und Zahlen zeigen, die Neue Mittelschule ist einfach ein Erfolgsmodell. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

12.19


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Sacher. – Bitte.

 


12.19.05

Abgeordneter Ewald Sacher (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Geschätzte Frau Bundesministerin! Geschätzte Damen und Herren! Ich darf noch auf einige Argumente eingehen, die gefallen sind, und zusammenfassen.

Die Neue Mittelschule wird zur Regelschule. Das ist ein ganz wichtiger Schritt auch im Regierungsprogramm, denn diese Regierung hat sich die Reform der österreichischen Schule zur Aufgabe gemacht, und wir machen einen wichtigen Schritt in diese Richtung. Es ist aber auch – und das wurde schon mehrfach von Rednern der Sozial-


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