Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll159. Sitzung / Seite 98

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aber auch durch eine Rückholaktion von abgewanderten Betrieben oder ganz einfach durch die Einführung der von uns schon so oft geforderten Fair Tax.

Eines noch abschließend – und ich glaube, meine Damen und Herren, da sind wir uns alle einig –: Die Arbeitslosigkeit kann nicht gering genug sein, aber wir müssen auch die Armut bekämpfen! (Beifall beim BZÖ.)

12.56


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Steindl. – Bitte.

 


12.56.30

Abgeordneter Konrad Steindl (ÖVP): Herr Präsident! Meine Herren Bundesminister auf der Regierungsbank! Sehr geehrte Damen und Herren, Kolleginnen und Kollegen! Wir erleben in den südeuropäischen Ländern gerade die dramatischen Auswirkungen, wenn Volkswirtschaften ihre Wettbewerbsfähigkeit verlieren. Dort ist dann natürlich die Beschäftigung in vielen Bereichen in der Form nicht mehr möglich, wie sie es vorher war. Deswegen werden wir alles daranzusetzen haben, dass wir in Österreich die Wettbewerbsfähigkeit weiter aufrechterhalten. Wir sind hier auf einem ganz erfolgrei­chen Weg, wir haben die Möglichkeiten in den vergangenen Jahren genutzt. Wir haben seit dem Jahr 2000 entsprechende Reformen umgesetzt, um an der Attraktivität des österreichischen Wirtschaftsstandortes zu arbeiten – und das ist gelungen, meine sehr verehrten Damen und Herren!

Es ist deswegen gelungen, weil beispielsweise Maßnahmen wie eine Gruppenbesteue­rung, die längst zu den internationalen Standards gehört, hier in Österreich auch ein­geführt wurden, sodass wir beispielsweise statt vorher 1 900 Organunternehmungen jetzt über 13 000 Organunternehmungen haben. Aber was noch erfreulicher ist, meine Damen und Herren: Wir konnten in diesen Organträgern die Beschäftigtenzahl von 400 000 Beschäftigten mittlerweile auf 1 200 000 erweitern. Nebenbei ergibt sich auch der Effekt, dass das Körperschaftsteueraufkommen von 1,7 Milliarden auf 5 Milliarden € angewachsen ist.

Insgesamt ist das doch eine erfreulich erfolgreiche Wirtschaftspolitik in Österreich, die darauf basiert, dass wir eine Diversifizierung haben. Wir haben die Wirtschaft in Öster­reich breit aufgestellt. Wir sind sehr, sehr gut aufgestellt, was die Dienstleistungen an­belangt; mehr als 60 Prozent der Menschen sind bereits im Dienstleistungsbereich be­schäftigt. Deswegen sind neben dem schönen Land, das wir in Österreich haben, die wichtigste Ressource unsere Menschen und Mitarbeiter, wo wir alles daranzusetzen haben, dass wir die Aus- und Weiterbildung so gut wie möglich darstellen und anbie­ten.

Wir haben in manchen Bereichen, gerade was die Facharbeiterausbildung anbelangt, wirklich hohe, sehr hohe Standards, in der dualen Berufsausbildung, wo uns die Welt immer wieder darum beneidet, dass wir exzellente Facharbeiter haben. Aber wir haben zu wenige dieser Facharbeiter. Wir müssen alles daransetzen, diese Facharbeiter, vor allem die jungen Menschen, zu motivieren, entsprechende Berufe zu erlernen, die letzt­lich auch eine entsprechende Beschäftigungssicherheit bieten.

Insgesamt sind wir in Österreich, glaube ich, mit unseren Möglichkeiten und Maßnah­men bestens aufgestellt, auch was den internationalen Wettbewerb anbelangt. Mit ei­ner Exportquote von über 62 Prozent des Bruttosozialproduktes ist es uns möglich, auch unsere Dienstleistungen und Waren in den europäischen Bereich sowie in die ganze Welt zu exportieren. Wir sind auch ständig darauf ausgerichtet, neue Export­märkte zu suchen.

Daher besten Dank an die Minister, die sich hier auch entsprechend einsetzen! Letzt­lich kann es Wohlstand und sozialen Frieden nur dann geben, wenn wir die Menschen


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