einschließen soll – von der Idee, der Planung über die Errichtung bis zur Nutzung. Zu den einzelnen inhaltlichen Schwerpunkten werden meine KollegInnen noch Stellung nehmen.
Abschließend: Beachtenswert ist die Anregung der AutorInnen des Reports, eine Forschungsstelle für baukulturelle Fragen als Weiterentwicklung der Bundeswohnbauforschung einzurichten. Auch Finanzierungsmöglichkeiten sind gleich mitgeliefert.
Insgesamt ist der Österreichische Baukulturreport ein wichtiges Dokument und in weiten Teilen auch eine zweckdienliche Handlungsanleitung für zukünftige baukulturelle Aktivitäten. Wir sollten sie annehmen. – Vielen Dank. (Beifall bei der SPÖ.)
13.17
Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als nächster Redner gelangt Herr Abgeordneter Singer zu Wort. 5 Minuten Redezeit. – Bitte.
13.17
Abgeordneter Johann Singer (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Geschätzte Damen und Herren! Dem Dank meiner Vorrednerin, Kollegin Becher, für die Erstellung dieses Baukulturreports kann ich mich nur anschließen. Ich möchte auch auf die Schwerpunkte dieses Reports eingehen.
Der erste Schwerpunkt ist unter dem Begriff „zukunftsfähig“ aufgeführt und beinhaltet als wesentliche Säule die Nachhaltigkeit und vor allem auch die Optimierung bei der thermischen Sanierung.
Der Begriff „bürgernah“ spricht als zweiten Schwerpunkt die Verankerung der Baukultur auf kommunaler Ebene an, denn die Gemeinden sind in Summe der größte Auftraggeber von öffentlichen Bauaufträgen, aber die Gemeinden sind auch im Baubewilligungsverfahren, im Bauverfahren mittendrin und natürlich auch verantwortlich für den Flächenwidmungsplan.
Unter dem Begriff „kompetent“ befasst sich der Baukulturreport schließlich mit dem Schulbau und auch – für mich ein wichtiger Punkt – mit der Baukulturvermittlung an junge Menschen.
Neben dieser Darstellung der Schwerpunkte sind – auch bereits angesprochen – eine Reihe von Empfehlungen enthalten und Best-Practice-Beispiele aus ganz Österreich beschrieben.
Auf einige Empfehlungen darf ich besonders hinweisen. Zum einen einmal auf die Steigerung der ökologischen Effektivität. Der Report fordert Sanierungsanreize speziell vor allem für Gebäude der unmittelbaren Nachkriegszeit und für Ein- oder Zweifamilienhäuser, und zwar deshalb, weil diese Häusertypen natürlich das größte Verbesserungspotential darstellen.
Gott sei Dank haben wir mit dem Sanierungsscheck, der 100 Millionen € pro Jahr ausmacht, bereits einen wichtigen Anreiz geschaffen. Ich hoffe, dass wir auch im Mietrecht entsprechende Rahmenbedingungen zustande bringen.
Ein weiterer Punkt ist die Optimierung bei großvolumigen Gebäuden. Auch hier geht es um die thermischen Standards. Die Autoren sehen die Vorteile der Größe und Kompaktheit oft im Bereich des Wärmeschutzes und der haustechnischen Qualitäten ungenügend genützt.
Ein weiterer Punkt ist, dass sie bei der Beurteilung von Sparsamkeit, Zweckmäßigkeit und Wirtschaftlichkeit nicht mehr von den Baukosten ausgehen wollen, sondern von den Lebenszykluskosten. Das heißt, dass nicht die Kosten des Bauwerkes zum Zeitpunkt der Errichtung relevant sein sollen, sondern die Kosten für die gesamte Nutzungsdauer des Objektes.
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