Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll159. Sitzung / Seite 112

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zustellen. Das halte ich für eine ganz wesentliche Empfehlung. Es stimmt, da gibt es noch unterschiedliche Diskussionen, aber daran sieht man, dass der Baukulturreport ziemlich anstoßen kann.

Der zweite Bereich, den ich erwähnen möchte, ist der Bereich Schulbau und das, was empfohlen wird, nämlich „Partizipation als Pflichtprogramm“. Wenn die Schulen jetzt in einer Situation sind, in der sie neue Aufgaben bekommen, wenn sich die Pädagogik, also das, was in diesen Gebäuden geschieht, verändert, dann muss Architektur darauf reagieren. Denn Räume schaffen Kommunikation, und je nachdem wie Räume gestal­tet sind, laden sie ein oder machen es eben schwieriger, miteinander zu kooperieren.

Gerade wenn man sagt, wir haben zukünftig Inklusion, wir haben einen anderen Raum­bedarf, dann steht die Architektur vor einer großen Herausforderung; und das, was darin angesprochen wird, Partizipationsmodelle, also schon im Vorlauf alle Beteiligten einzubinden, halte ich für sehr wichtig.

„Die Presse“ hat in einem Bericht über den Baukulturreport schon geschrieben:

„Baukultur ist daher zu großen Teilen Gesprächs- und Konfliktkultur, also die Fähigkeit, fremde Interessen anzuerkennen und in geregelten Prozessen mit den eigenen abzu­stimmen.“

Das ist ein ganz wesentlicher Punkt, dass nämlich Baukultur immer auch Partizipation und Kommunikation ist.

Daher halte ich diese Deklaration der Baukulturstiftung für eine gute Anregung. Ich fin­de es gut, dass diese Stiftung sich das zum Anlass nimmt, entlang dieser Aufforderung Kommunikation als Partizipationspflichtprogramm zu Entwicklungsstandards zu setzen. – Ich danke herzlich. (Beifall bei der SPÖ.)

13.46


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als nächste Rednerin gelangt Frau Abgeordnete Mag. Fuhrmann zu Wort. 3 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


13.46.34

Abgeordnete Mag. Silvia Fuhrmann (ÖVP): Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Mei­ne Kollegin hat aus der Zeitung „Die Presse“ zitiert und gemeint, und das ist dreimal zu unterstützen, Baukultur ist auch Kommunikation. Ich zitiere aus demselben Artikel ei­nen anderen Satz, nämlich:

„Die Häuser und Städte, deren Errichtung und Entwicklung wir heute zu verantworten haben, sind eine wichtige Lebensgrundlage der nächsten Generationen, die aber heute keine eigene Stimme haben.“

Das heißt, Baukultur ist nicht nur Kommunikation, sondern auch nachhaltige Entwick­lung und deshalb, würde ich meinen, auch eine Generationenfrage, für die wir heute die Verantwortung tragen.

Ich möchte auch bekräftigen, was der Herr Staatssekretär gesagt hat, wenn es nämlich um den Stellenwert des Beirates an sich geht. Ich teile die Meinung des Herrn Kollegen Zinggl nicht, dass dieser Beirat sei zahnlos. Ich bin durchaus der Meinung, dass der Beirat mit sehr namhaften Experten besetzt ist und dass der Baukulturreport, der alle fünf Jahre präsentiert und von diesem Beirat maßgeblich gestaltet wird, ein Zeichen dafür ist, welches Potenzial, welche Kreativität und auch welchen Weitblick diese Ex­perten haben, was sich in dem zeigt, was sie in zusammengefasster Form der Politik vorschlagen.

Herr Abgeordneter Zinggl hätte dann recht, wenn sich die Politik diesen Forderungen, diesen Empfehlungen nicht stellen würde. Wenn aber der Herr Staatssekretär heute sagt, er wird beim nächsten Treffen des Beirates dabei sein, dann sehe ich das schon


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