Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll159. Sitzung / Seite 117

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Wenn man sich die Häuschen im Speckgürtel um die Großstädte anschaut, dann sieht man, da ist man auf einmal Pendler und verlangt den Ausbau der Autobahn, damit man schneller in die Großstadt kommt. Das alles ist eben Teil der Baukultur, da müssen alle Teile ihre Verantwortung übernehmen, denn die Städte und Häuser und deren Einrich­tungen, die wir heute planen, das sind die Zukunft und die Lebensgrundlage der nächs­ten Generation – jener Generation, die jetzt noch keine Stimme hat.

Da gebe ich Ihnen natürlich recht, wenn Sie sagen, wir müssen jetzt darauf schauen, dass das geschieht. Keine Frage.

Es geht auch darum, die Bevölkerung zu sensibilisieren, ihr auch zu erklären, dass sie ein Mitspracherecht hat. Das ist ebenfalls im Baukulturreport angesprochen worden, das haben wir heute schon mehrmals gehört. Da geht es um zukunftsfähiges Bauen, um bürgernahe Verfahren auf Gemeindeebene und natürlich auch um die Bildung und die Vermittlung, wobei unter diesem Punkt sowohl der Bau von Bildungseinrichtungen einerseits als auch die Architekturvermittlung für junge Menschen gemeint ist, damit sie sensibilisiert werden, ein Gefühl dafür bekommen und damit dieses Thema in den Schulen behandelt wird.

Diese drei Themen sind Voraussetzung dafür, um in Zukunft auch Baukultur machen zu können und den Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit zu geben mitzugestalten.

Eines möchte ich noch erwähnen, weil ich es auch immer wieder in den Gemeinden in meinem Bezirk erlebe: Die von uns im letzten Jahr beschlossene Erleichterung für Ge­meindekooperationen ist ganz sicher ein wichtiger Impulsgeber dafür, Architektur- und Raumplanungspolitik auch auf dieser Ebene umzusetzen. Ich erlebe das immer häufi­ger auch bei mir im Bezirk. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)

14.05


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als nächste Rednerin zu Wort gelangt Frau Abgeord­nete Durchschlag. 3 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


14.05.27

Abgeordnete Claudia Durchschlag (ÖVP): Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Ge­schätzte Kolleginnen und Kollegen! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Der Baukulturreport 2011 ist eine Querschnittmaterie, und als solche behandelt er auch das Thema altersgerechtes Bauen.

Das ist ein Thema, das immer wichtiger werden wird. Warum? – Das steht auch im Baukulturreport. Wenn im Jahr 2060 auf zwei Erwerbstätige ein nicht mehr Erwerbstäti­ger kommen wird, so wissen wir, dass die Zahl der alten Menschen und besonders auch der hochbetagten Menschen stark zunehmen wird. Das wird uns auf der einen Seite vor Herausforderungen stellen: Wie ermöglicht man alten, hochbetagten Men­schen, die zu einem großen Teil nicht mehr so mobil sind, trotzdem eine Teilhabe am öffentlichen Leben? Und vor allem: Wie ermöglicht man ihnen ein eigenständiges, selbstbestimmtes Leben?

Lösungsansätze dazu werden auch genannt: verdichtete Orts- und Stadtkerne, kurze Wege. Das wird auch für die Aufrechterhaltung der Finanzierung der mobilen Pflege ein wichtiger Aspekt sein. Und ein guter öffentlicher Verkehr ist nötig, der den Men­schen eben diese Teilhabe ermöglicht.

Altersgerechtes Bauen beschäftigt sich aber nicht nur mit älteren Menschen, sondern auch mit Kindern und Jugendlichen, auch mit Familien. Wir wissen über den Gesund­heitszustand von Kindern und Jugendlichen Bescheid, Stichwort Übergewicht und Fett­leibigkeit, Stichwort Erkrankungen des Haltungs- und Bewegungsapparates, Stichwort Diabetes. Das bedeutet auch: Kinder brauchen Bewegungsräume. Sie brauchen ein Angebot, um ihrem Bewegungsdrang nachkommen und die durch den Bewegungs-


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