Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll159. Sitzung / Seite 215

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Abschließend sei noch gesagt: Ich würde mich freuen, wenn wir einen solchen Kon­sens, Herr Bundesminister, auch in der Frage der Agro-Chemikalien erreichen könn­ten – Stichwort: Bienensterben.

Es ist ein kleiner Lichtblick, dass wir nunmehr im Landwirtschaftsausschuss einen Un­terausschuss bilden konnten, der sich am Freitag konstituieren wird, und ich hoffe, dass wir dort auch erfolgreich sein werden.

Herr Bundesminister, ich möchte sagen: Schön langsam wachsen wir zusammen – aber das gentechnikfrei! (Beifall bei der SPÖ.)

19.23


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Linder. 3 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


19.23.26

Abgeordneter Maximilian Linder (FPÖ): Herr Präsident! Herr Minister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Also auf das „Zusammenwachsen“ bin ich neugierig, wie sich das weiterentwickeln wird. (Zwischenruf bei der SPÖ.) Ich glaube, da brauche ich gar keine Schere, das erledigt sich von selber, dass ihr wieder auseinanderkommt.

Zum Fünf-Parteien-Antrag auf Erhaltung des Gentechnik-Anbauverbotes in Österreich möchte ich aus der Vergangenheit drei Beispiele dafür bringen, wie gefährlich das ist, wo nach großer Euphorie sehr bald nüchternes Erwachen gekommen ist.

Ich persönlich war damals ein kleiner Bub, als die Tierärzte gekommen sind und ge­sagt haben, sie hätten ein Mittel zum Spritzen für die Kühe, dass sie 25 Prozent mehr Milch geben. Viele Bauern waren hellauf begeistert und haben die belächelt, die das nicht genützt haben. Nach kürzester Zeit hatten die Rinder kranke Glieder, waren un­fruchtbar, und man hat gesagt: War ein Fehler, dann müssen wir zurückgehen, hören wir auf damit!

Zweites Beispiel: Man hat plötzlich in der Zucht mit dem Embryotransfer begonnen, weil man gesagt hat, sonst kann man international mit der Zucht nicht mehr mithalten, weil man von den guten Kühen wesentlich mehr Nachzuchten herausholen kann. Aber sehr bald ist man draufgekommen, dass sich die Zucht verengt und man eigentlich nur mehr ein paar Linien hat, die sich weiterentwickeln. Man kam wieder drauf, dass man vom Embryotransfer ein bisschen weggehen muss und die breitgefächerte Zucht wie­der braucht.

Drittes Beispiel: 2000/2001, 1999/1998: Große Euphorie für den Euro! – Plötzlich hören wir heute von der ÖVP, dass es ein Experiment war, dass es ein Risiko war und viel­leicht doch nicht so geschickt war, dafür zu sein.

Ich glaube, das sind drei Beispiele aufgrund welcher wir wirklich sagen sollten: Bleiben wir bei unserer Linie! Seien wir vorsichtig mit der Gentechnik! Denn wenn einmal alles durch die Gentechnik verfälscht ist, haben wir viel verloren.

Deshalb, Herr Minister: Setzen Sie alles daran, dass die österreichische Linie beibehal­ten wird und dass wir weiterhin ein gentechnikfreies Gebiet bleiben! – Danke. (Beifall bei der FPÖ.)

19.25


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Dr. Pirklhuber. 3 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


19.25.41

Abgeordneter Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber (Grüne): Herr Präsident! Herr Bun­desminister! Meine werten Kolleginnen und Kollegen! Es ist ein gutes Beispiel für einen


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