Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll159. Sitzung / Seite 223

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den Neonicotinoiden gesprochen, die die Bienen umbringen und damit auch für die Menschen schädlich sind. Glyphosat ist im Landwirtschaftsausschuss schon ein The­ma gewesen. – Es gibt eine ganze Reihe von Dingen, die hier noch zu diskutieren sind.

Wenn wir wirklich wollen, dass wir auch in Zukunft gesunde Lebensmittel haben, dann müssen wir uns darüber unterhalten, ob wir es uns leisten können, diese Gifte in Zu­kunft weiter zu verwenden, beziehungsweise auch darüber unterhalten, welchen Ersatz wir den Wirtschaftenden, den Landwirten anbieten können, damit sie nicht gezwungen sind, diese Gifte weiter einzusetzen.

Wir haben hervorragende Lebensmittel, wir wollen sie auch in Zukunft haben, und da­her erhoffe ich mir von diesem Unterausschuss des Landwirtschaftsausschusses eine sehr umfassende, inhaltsvolle Diskussion und vielleicht den einen oder anderen Fünf-Parteien-Antrag, wenn es darum geht, Pestizide auszuschalten. (Beifall und Bravoruf bei der SPÖ, Beifall bei der ÖVP sowie der Abg. Mag. Schatz.)

19.50


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als weiterer Redner hat sich Herr Abgeordneter Mayer zu Wort gemeldet. 3 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


19.50.55

Abgeordneter Peter Mayer (ÖVP): Geschätzter Herr Präsident! Geschätzter Herr Bundesminister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Ich glaube, wir alle begrüßen es – und mit dem Fünf-Parteien-Antrag wird das bekräftigt –, dass wir keine Gentech­nik auf unseren Feldern wollen. Ich kenne auch wirklich keinen einzigen Landwirt in ganz Österreich, der behauptet, er brauche das oder hätte es notwendig, und das ist auch gut so.

Immer dann, wenn wir über Gentechnik-Einsatz in der Landwirtschaft debattieren, folgt meistens auch das Beispiel des Soja-Importes aus Brasilien und so weiter, Roundup Ready Soja, abgehärtet gegen Roundup. Es wird jede Menge an Pestiziden eingesetzt, Rückstandskontrollen decken immer wieder so manche Probleme auf. Das ist wirklich ein Problem, denn Europa und auch Österreich sind ein großer Eiweiß-Importeur, bei uns herrscht Eiweiß-Mangel. In der Diskussion über die Gemeinsame Agrarpolitik geht es um 7 Prozent Biodiversitätsflächen, die eingefordert werden – ich fordere ganz mas­siv, dass wir diese Flächen verwenden, um dem Eiweiß-Mangel beizukommen, um ver­mehrt von den Soja-Importen abgehen zu können.

Es ist in diesem Zusammenhang schon mehrmals angesprochen worden, dass Round­up auch in Österreich eingesetzt wird. Interessant an den ganzen Debatten ist – das kommt auch immer wieder zum Vorschein –, dass 30 Prozent des Wirkstoffes von Roundup nicht in der Landwirtschaft eingesetzt werden, sondern im kommunalen Be­reich, bei den ÖBB, im Haushalt.

Wir wissen genau, dass die Landwirte – wir haben das letztes Jahr mit der Novelle zum Pflanzenschutzmittelgesetz beschlossen – eine intensive Ausbildung machen müssen, um diese Produkte anwenden zu können, um sogenannte Profi-Anwender werden zu können, dass die Geräte immer intensiv überprüft werden müssen, dass alles doku­mentiert werden muss, der einfache Hausmann/die einfache Hausfrau aber kann für den Haushaltsgebrauch das Mittel einfach aus dem Regal nehmen und in den Ein­kaufswagen stellen, möglicherweise neben die Lebensmittel. Da, glaube ich, haben wir Diskussionsbedarf, und ich schließe mich der Meinung des Kollegen Gaßner an, dass wir darüber eine fachliche Diskussion im Unterausschuss, der zu dem Thema Agro-Chemie eingerichtet wird, werden führen müssen. Ich glaube, wir sind auf einem guten Weg, und auf einer fachlichen Basis werden wir auch zu einer praxistauglichen Lösung für unsere Landwirte kommen.

 


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