mit dem Transparent. (Beifall bei SPÖ und ÖVP. – Abg. Ing. Westenthaler: Herr Bundeskanzler, warum machen Sie keine Volksabstimmung? Wir wollen eine Volksabstimmung!)
Wer Taferl in die Höhe hält, aber nicht zugibt, dass die Arbeitsplätze in Österreich davon abhängig sind, dass Exporte, dass die Wirtschaft in Europa, dass die Kaufkraft in Europa funktionieren, der zeichnet bei der Bevölkerung absichtlich ein falsches Bild dieser Europäischen Union. (Beifall bei SPÖ und ÖVP. – Abg. Ing. Westenthaler: Wovor fürchten Sie sich, Herr Bundeskanzler?)
Es gäbe in Österreich kein so geringes Zinsniveau für unsere Staatsanleihen, für die wir im Moment deutlich weniger bezahlen, als wir noch in der Vergangenheit aufgewendet haben, es gäbe nicht die höchste Beschäftigung, wenn wir in diesem Europa nicht gemeinsam tätig wären, um einander zu schützen vor Spekulation, einander zu schützen dort, wo es notwendig ist, für eine gemeinsame soziale und wirtschaftliche Entwicklung Europas zu sorgen. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Strache: Warum verweigern Sie die Volksabstimmung?)
Wir im Unterschied zu anderen
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Bundeskanzler, eine Sekunde, bitte!
Bevor Ihnen die Arme abfallen, sehr geehrte Damen und Herren von FPÖ und BZÖ, fordere ich Sie auf, das Transparent und die Schilder wieder einzuholen!
Bitte, Herr Bundeskanzler.
Bundeskanzler Werner Faymann (fortsetzend): Man muss sich einmal durchdenken, was in Europa konkret passieren könnte, wenn niemand bereit wäre, jetzt unterstützend und schützend einzugreifen. (Demonstrativer Beifall des Abg. Dr. Pirklhuber.) Es wäre das Ziel der Spekulanten, ständig irgendein anderes Land mit dem Thema „Staatsanleihen“ vor sich herzutreiben – im Sinne der Spekulation, aber gegen ein menschenwürdiges Europa, ein Europa, in dem die Menschen, in dem die Politik, in dem die Demokratie Rahmenbedingungen setzen. Verzichten wir in dieser wichtigen Stunde nicht darauf, Europa zu gestalten! (Beifall bei SPÖ, ÖVP und Grünen.)
Gestalten wir Europa und erteilen wir jenen eine Absage, die sich diebisch darauf freuen, dass irgendwelche Negativprognosen über Europa in den nächsten Jahren eintreten! (Abg. Strache: Was ist mit der Volksabstimmung, die Sie versprochen haben?) Wer nur Spaß an der Apokalypse hat, bringt nichts Konstruktives in diesem Land ein, und das hat Österreich und das hat Europa nicht verdient. (Beifall bei SPÖ, ÖVP und Grünen. – Abg. Strache: Sie brechen Ihr Versprechen gegenüber der Bevölkerung! Volksabstimmung! Volksabstimmung!)
Mit welcher Freude, mit welchem Spaß an der Sache einzelne Redner der FPÖ im EU-Hauptausschuss erklärt haben, wie sie recht bekommen werden in diesem Zusammenbruch der Eurozone (Abg. Strache: Volksabstimmung!), wie sie meinen in ihren eigenen negativen Vorhersagen, wie sie sich schon einüben im Recht-behalten-Wollen zur Zerstörung Europas (Abg. Strache: Volksabstimmung!), damit haben wir nichts am Hut. Wir stehen zu diesem Europa (Abg. Strache: Volksabstimmung!), wir stehen zu dieser wirtschaftlichen Entwicklung, und wir erteilen all jenen Hetzern eine Absage! (Beifall bei SPÖ, ÖVP und Grünen. – Abg. Strache: Volksabstimmung, die Sie versprochen haben! – Abg. Dr. Jarolim: Herr Strache, nieder die Dummheit!)
Es wurde bei diesem Europäischen Rat eine Reihe von wichtigen Maßnahmen beschlossen, die ich in zwei, drei Punkten im Rahmen der vereinbarten Redezeit auch offen ansprechen möchte.
Es wurde vereinbart, dass wir in Zukunft in Richtung Bankenunion eine gemeinsame Bankenaufsicht brauchen, die die Europäische Zentralbank mit Vorschlägen vorberei-
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