Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll164. Sitzung / Seite 269

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

ger im Moment. Und im Moment weniger werden heißt, dass die Jugendlichen, die da sind, viel stärker und viel intensiver von den unterschiedlichsten Ausbildungszweigen angeworben werden.

Ob wir wollen oder nicht, wir sind jetzt dabei, das erste Mal die 15 000er-Grenze zu überschreiten. Kollege Mitterlehner hat Ihnen das im Wirtschaftsausschuss auch dar­gestellt. Und es ist doch vollkommen klar: Wenn wir die Gesamtwirtschaftsleistung die­ses Landes aufrechterhalten wollen, dann brauchen wir Migration. Ob Sie wollen oder nicht, ob es Ihnen Spaß macht oder nicht, wir brauchen Migration, wenn wir die Ge­samtwirtschaftsleistung dieses Landes aufrechterhalten wollen! (Beifall bei SPÖ und Grünen sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)

Meine Damen und Herren, ich weiß, dass heute in diesem Haus schon sehr intensive Europadiskussionen gelaufen sind. (Zwischenruf des Abg. Ing. Höbart.) – Nein, es geht ja nicht darum, junge Leute auszubilden, es geht darum – Sie verstehen es nicht, Herr Ing. Höbart, verzeihen Sie! –, wenn ich um 15 000 Menschen pro Geburtsjahr­gang weniger habe, dann kann ich nicht mehr ausbilden, weil ich sie nicht habe! Und wenn sich die AHS-Oberstufe, die HTL, die HAK um denselben 15-Jährigen mit der Lehre streiten, die Krankenpflegeschule und auch die Kindergartenausbildung, ich aber um 15 000 15-Jährige weniger pro Jahr habe, dann habe ich ein Problem!

Und jetzt machen wir noch den letzten Lückenschluss: Die 4 000, die uns pro Ge­burtsjahrgang an 15-Jährigen verloren gehen, suchen wir jetzt auch noch auf, indem wir mit dem Jugend-Coach in die Schulen gehen.

Lieber Herr Ing. Höbart! Machen Sie einmal diese Milchmädchenrechnung, und dann reden wir weiter! (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Zum Schluss kommend: Sie haben heute sehr viel über Europa diskutiert, und im Zuge dieser Debatte konnte es nicht Eingang finden, das ist vollkommen klar, es war auch nicht das Thema: Eurostat hat heute eine Statistik veröffentlicht – Herr Ing. Höbart, hören Sie eine Sekunde zu, damit Sie ein bisschen eine Jubelmeldung verkaufen können! –, wo 271 Regionen Europas nach ihren Arbeitslosenquoten zerlegt wurden. Unter den ersten zehn Regionen sind vier österreichische Regionen, an erster Stelle ex aequo Salzburg und Tirol. Das sind jene Regionen Österreichs mit der niedrigsten Ar­beitslosenquote von allen 271 Regionen Europas.

Das ist aktive Arbeitsmarktpolitik mit einer äußerst engagierten Wirtschaft. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)

23.13


Präsident Fritz Neugebauer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Fürntrath-Moret­ti. – Bitte.

 


23.13.26

Abgeordnete Adelheid Irina Fürntrath-Moretti (ÖVP): Herr Präsident! Hohes Haus! Es ist schade, dass wir dieses wirklich spannende und sehr wichtige Thema, zumin­dest für uns als ÖVP-Politiker, weil uns Jugend, Ausbildung und auch Ausbildungsbe­triebe wichtig sind, zu so später Stunde diskutieren. Es hätte sich ein größeres Forum wirklich verdient.

Sehr viele Vorredner haben es ja schon angesprochen: Die Lehre ist eine gute Ausbil­dung. Und, Frau Abgeordnete Schatz, das duale System, glauben Sie mir, ist das bes­te System, das wir in dieser Form von Ausbildung haben. Es ist europaweit anerkannt. Und die anderen Länder fragen schon: Wie macht ihr das in Österreich? Wie schafft ihr es, zu so tollen Fachkräften zu kommen? Wie schafft ihr es, dass ihr so eine niedrige Jugendarbeitslosigkeit habt? Sogar Spanien, Frankreich, wie auch immer die Länder heißen in der Europäischen Union, interessieren sich für unsere duale Ausbildung. Und


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite