Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll166. Sitzung / Seite 93

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rechnen ist viel schwieriger, als manche meinen, und eine Mindestbasis sollten alle schaffen und sollten alle haben.

Mit der Zentralmatura wird ein maximal möglicher gemeinsamer Nenner geschaffen, der aber nach oben hin offen ist und keine Gleichmacherei. Bisher waren die Schü­lerinnen und Schüler einer Klasse oder auch einzelne Schüler sehr stark vom jeweiligen Lehrer abhängig, davon, wie er sie zur Matura geführt hat. Das wird nun sicher wesentlich verbessert. Alle haben ein gemeinsames Ziel, und die Lehrperson wird sozusagen zum Trainer, zum Coach, zum Helfer, auch zum Freund. Alle bewegen sich auf ein gemeinsames Ziel hin, und dadurch werden dem Ganzen sozusagen Flügel verliehen.

Die Kritik, wenn ich zu Herrn Kollegen Walser schaue, der sich heute bildlich an die Wand gespielt hat – Sie sitzen ganz oben –, ist nicht nachvollziehbar, mit normalem Hausverstand wirklich nicht nachvollziehbar. Ein zusätzliches Jahr für all jene, die es brauchen, kann doch wirklich nicht das Schlimmste auf der Welt sein. Da frage ich Sie: Wollen wir Erfolg oder nicht? Es geht nur gemeinsam, Herr Kollege Walser, und nicht einsam. Man kann auch sagen, der Klügere gibt nach, zumindest dann, wenn be­stimmte Gründe – ob objektiv oder nicht objektiv, ob geschürt oder gezielt gesteuert – dafür sprechen. Auf alle Fälle ist es manchmal besser, nachzugeben. Das ist auch ein Grundprinzip der Pädagogik, Herr Lehrer Walser.

Die Schlagzeilen in den Zeitungen – „Bauchfleck der Ministerin“ – hätten auch lauten können: Schmied ist die erste Ministerin, die die Schulpartnerschaft wirklich ernst nimmt. Damit möchte ich aufzeigen, wie heute Politik gemacht wird, auch über die Medien. Die Medien sollten eigentlich berichten, sie machen aber niedere Politik bezie­hungsweise machen die Politik nieder.

Fakt ist, dass diese Veränderungen im Bereich der Reifeprüfung für die nächsten Jahr­zehnte gelten sollen und werden. Da fällt dieses eine Jahr, Herr Kollege Walser, zeitlich absolut nicht ins Gewicht. Das ist Erbsenzählerei – die ist sehr einfach, denn die läuft nämlich additiv.

Es ist noch nichts zu den Kosten gesagt worden. Die Frau Minister ist sehr sparsam unterwegs. Die Kosten liegen nämlich völlig im Rahmen des BIFIE, und es erwachsen keine zusätzlichen Kosten.

Sehr herzlichen Dank, Frau Ministerin! Sie zeigen, dass Sie eine sehr gute Unterrichts­ministerin sind! – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ sowie des Abg. Amon.)

13.37


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als nächste Rednerin zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Franz. 4 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte.

 


13.37.21

Abgeordnete Anna Franz (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Geschätzte Frau Ministerin! Geschätzte Damen und Herren im Hohen Haus! Da es große Bedenken gegeben hat, seitens der Schülervertretung, seitens der Lehrerinnen und Lehrer, seitens der Eltern, dass die Vorbereitungszeit für diese neue Matura zu kurz ist, bin ich sehr froh, dass unsere Frau Ministerin Einsicht gezeigt hat, und ich freue mich darüber, dass wir diese Verschiebung heute beschließen dürfen.

Herr Kollege Walser, das ist wirklich kein Kniefall, sondern gelebte Schulpartnerschaft, genau so, wie wir sie leben sollten, denn Schulpartnerschaft ist für uns nicht nur ein Schlagwort, sondern wir nehmen die Schulpartner sehr ernst. (Beifall bei der ÖVP.)

Diese Verschiebung der Zentralmatura war dringend notwendig – sie ist dringend notwendig – und bedeutet ein Jahr mehr Vorbereitungszeit und dadurch, so denke ich,


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