Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll166. Sitzung / Seite 105

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

der gezielten Sprachförderung an den österreichischen Schulen ist – ich denke, da sind wir uns alle einig – eine notwendige Maßnahme, und ich möchte mich gleich vorweg auch sehr herzlich für die breite Unterstützung hier im Parlament, hier im Hohen Haus bedanken.

Ich sage auch ganz offen: Leider ist es nicht geglückt, die Verlängerung ohne Befris­tung durchzusetzen; da gab es Einwendungen seitens des Finanzministeriums. Mit der jetzt vorliegenden Novelle sind jedenfalls die Jahre 2012/13 und 2013/14 gesichert. Ich denke, es ist wichtig, dass diese Maßnahme fortgesetzt wird. Ich habe bei einer Bewertung derartiger Maßnahmen eher den Zugang beziehungsweise die Haltung, einmal mit der Grundeinstellung an das Thema heranzugehen, das Glas ist halb voll, und nicht, es ist halb leer und man diskutiert jetzt das, was nicht geht.

Wesentlich ist, dass vor allem für Kinder, die in einem Elternhaus aufwachsen, in dem nicht Deutsch gesprochen wird, diese Deutschförderung von großer Bedeutung ist, und ich bin ganz bei Ihnen, Frau Abgeordnete Cortolezis-Schlager, das auch in Verbin­dung mit dem verpflichtenden Kindergartenjahr zu sehen. Gerade die frühe Deutsch­förderung erhöht die Bildungschancen unserer jungen Menschen.

Ich betone – wie bereits einige vor mir –: Alle jungen Menschen, die in Österreich leben, bestimmen in zehn, in 20 Jahren die Geschicke unseres Landes, und zwar öko­no­misch, sozial und demokratiepolitisch, und daher führt an einer gezielten Deutsch­förderung an den österreichischen Kindergärten und Schulen kein Weg vorbei. Und ja, ich bin bei Ihnen, Herr Abgeordneter Widmann, das ist auch die Grundvoraussetzung für Integration.

Was die finanziellen Auswirkungen betrifft, so sind sie mit 24 Millionen € im mittel­fristigen Finanzrahmen fortgeschrieben.

Entsprechende Lehrerfortbildungen finden an den Pädagogischen Hochschulen statt, und es ist wichtig – aber darüber haben wir im Ausschuss schon diskutiert –, dass es hier auch entsprechende Fortbildungen für KindergartenpädagogInnen gibt. Und ja, wir müssen diese Maßnahmen dann auch in der PädagogInnenbildung Neu breit verankern, von der Elementarpädagogik bis hin zur Ausbildung der künftigen Lehrerin­nen und Lehrer. – Vielen Dank. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

14.15


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als vorläufig Letzte zu diesem Tagesordnungspunkt ist Frau Abgeordnete Gessl-Ranftl zu Wort gemeldet. 2 Minuten Redezeit sind ein­gestellt. – Bitte.

 


14.15.26

Abgeordnete Andrea Gessl-Ranftl (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Ministerin! Hohes Haus! Nicht nur als Politikerin, sondern auch als Pädagogin freut es mich sehr, dass die Sprachförderkurse für Schülerinnen und Schüler mit nichtdeut­scher Muttersprache fortgesetzt und auch kontinuierlich ausgebaut werden. Ich bin mir auch sicher, dass wir mit der Verlängerung der Sprachkurse für weitere zwei Jahre einen wesentlichen Schritt zu mehr Chancengleichheit, aber auch zu mehr Chancen­gerechtigkeit setzen.

Für unsere Schülerinnen und Schüler sind diese Maßnahmen von größter Bedeutung, um sich untereinander verständigen zu können, um besser dem Unterricht folgen zu können und um letztendlich auch durch die Sprache von unterschiedlichen Kultur­kreisen voneinander zu lernen.

Herr Kollege Widmann, ich bin ganz bei Ihnen, wenn Sie die Integration ansprechen: Die Integration kann nur dann im Klassenverband bestens gelebt werden, wenn auch die deutsche Sprache bestens erlernt wird.

 


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite