Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll166. Sitzung / Seite 162

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Forschungseinrichtung; und ja, es ist nicht durch Lehre „belastet“ – unter Anführungs­zeichen –, das wurde heute ganz oft gesagt. Ich glaube, es ist ein Grundübel an unseren Universitäten, dass das „Lehren-Dürfen“ – die Arbeit mit jungen Menschen – von so vielen Forschern immer mehr als Belastung empfunden wird; und zwar auch dann und auch in Bereichen, wo es nicht übermäßig viele Studierende gibt.

Ich glaube, dass angesichts der immer größeren Mittel, die wir jetzt unseren Uni­versitäten zur Verfügung stellen, auch dieser Sinneswandel eine große Bereicherung wäre und unseren Universitäten sehr gut täte. Unsere durch Gesetz abgesicherten Universitäten brauchen für die Sicherheit und Planungssicherheit keinen Staatsvertrag zwischen Land und Bund, sondern haben eben ein Gesetz. Das ist ein sehr großer Unterschied. Das IST Austria braucht das, um abgesichert zu sein.

Abschließend bedanke ich mich auch beim Land Niederösterreich und erinnere in diesem Haus daran, dass Demokraten zur Kenntnis nehmen müssen, dass Machtfülle uns und in diesem Fall dem Landeshauptmann Pröll vom Wähler geschenkt wird, und dass das nicht etwas ist, das irgendjemand sich selbst einfach nimmt. Deswegen hoffe ich, dass diese Machtfülle unseren ÖVP-Landeshauptleuten zu Recht, weil sie gute Arbeit leisten, auch in Zukunft geschenkt wird. Bei Pröll und Platter gehe ich davon aus. – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

17.19


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Mayer. – Bitte.

 


17.20.01

Abgeordneter Elmar Mayer (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Minister! Werte Kolleginnen und Kollegen! Es freut mich, dass doch große Teile der heutigen Debatte sich auch inhaltlich mit dem Thema Wissenschaft und IST Austria und allem, was damit zusammenhängt, auseinandergesetzt haben und man nicht nur wieder mit der unseligen Bildungssteuer auf unsere jungen Menschen hindrischt. Bei der Oppo­sition sehe ich ja zum Teil noch ein, dass sie solche Anträge bringt und darin ihr Glück sieht, nicht aber, dass der Koalitionspartner es immer noch notwendig hat, diese Dinge zu trommeln, ohne endlich auf die Inhalte einzugehen.

Da gibt es ja wirklich viele positive Dinge zu berichten, und eines davon ist dieser Vertrag, den wir heute beschließen. Denn was in Gugging gemacht wird – das sei voller Stolz unterstrichen –, ist eine Erfolgsgeschichte, soll es auch bleiben und soll auch in dieser Form weiterentwickelt werden. Wir haben ja in einem eigenen Aus­schuss darüber intensiv diskutiert. Wenn man den Bericht der Evaluierungskom­mission, die wirklich höchstrangig besetzt war und die ein hervorragendes Zeugnis ausstellt, liest, erkennt man, dass dieses Institut wirklich auf dem besten Weg ist, exzellent zu werden. Also von daher gibt es sehr vieles, was man hier positiv unter­streichen kann.

Ich möchte zu diesem Beispiel mit dem Teilchenbeschleuniger, das gebracht wurde, auch etwas sagen. Ich habe auch ein bisschen recherchiert: Was kann man noch tun, wo gibt es Umwegrentabilitäten in anderen Bereichen? Dabei bin ich fündig geworden und auf einen Vorarlberger Kleinunternehmer gekommen, Herrn Edgar Tschann, der zum Beispiel seine Firma dadurch retten konnte – er war immer ein Bastler, ein Genie in Wirklichkeit –, dass er zusammen mit CERN auch im Entwicklungsbereich tätig war, dort, ich glaube, an die 11 000 Rohrflanschverbindungen entwickeln konnte und 60 000 Dichtungen geliefert hat und sich allein damit finanzieren konnte. Er ist hier mit eingebunden und kann ganz entscheidend mitgestalten, weil er einfach durch diese exzellente Forschung, die man hier unabhängig von anderen Rahmenbedingungen betreiben kann, Unterstützung gefunden hat und wirklich weltweit – nicht nur im Bereich Patent – sehr, sehr viel tun konnte.

 


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