Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll167. Sitzung / Seite 43

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Klar ist, und das gilt für jedes Mittel, das in Österreich eingesetzt wird – in der Landwirtschaft und in anderen Bereichen; denken Sie an den Haushalt, denken Sie an die Industriegewerbe –: Überall, wo Chemikalien eingesetzt werden, gibt es strenge Genehmigungen, Dosierungsvorschriften, Überprüfungen, und, und, und. (Abg. Huber: Seit 1972!)

Zu dem, was Sie ansprechen: Sie sagen, „die ganzen Wissenschaftler“. – Das stimmt ja nicht! Es hat Untersuchungen in Deutschland und in vielen anderen Ländern gegeben, um diesen Vorwürfen nachzugehen. Das sind ja ernste Vorwürfe!

Sie werden doch nicht annehmen, dass hier irgendein Mensch sitzt, der sagt: Mir ist das wurscht, wenn Mütter oder Kleinkinder geschädigt werden! – Da wurde ja alles strengsten überprüft! Wenn es den Hauch eines Verdachtes gäbe, wäre – dessen können Sie sicher sein – dieses Mittel verboten. (Beifall bei der ÖVP.)

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Eine weitere Zusatzfrage? – Bitte, Herr Abge­ordneter Dr. Pirklhuber.

 


Abgeordneter Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber (Grüne): Meine Damen und Herren! Herr Bundesminister! Es ist wirklich schmerzhaft, dass sich ein Umweltminister hier im österreichischen Parlament hinstellt und die Problematik der Pestizide auf diese Art und Weise zu verharmlosen versucht. So geht das nicht, Herr Umweltminister! (Beifall bei den Grünen. – Abg. Höfinger: Geh hör auf, Pirklhuber! – Ruf: Schweinerei!)

So geht das nicht, denn wir haben im Trinkwasser natürlich immer wieder das Problem von Pestizidbelastungen und von Nitratproblemen, daher meine Frage an Sie:

Wann werden Sie sich endlich dafür aussprechen, dass bienengefährliche Maisbeiz­mittel und gefährliche Totalherbizide im Rahmen des österreichischen Umweltpro­grammes nicht mehr eingesetzt werden können?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Bundesminister, bitte.

 


Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft Dipl.-Ing. Nikolaus Berlakovich: Sehr geehrter Herr Abgeordneter, ich ersuche Sie, mir nicht zu unterstellen, dass mir das egal wäre. Weder ich noch der Gesund­heitsminister noch die Behörden haben Interesse daran, etwas zu verharmlosen oder ins Lächerliche zu ziehen. (Abg. Dr. Pirklhuber: Sie haben es aber gemacht gegenüber dem Kollegen Huber!) – Nein, das weise ich strikt zurück! Die Gesundheit steht doch an oberster Stelle! (Beifall bei der ÖVP.)

Ich meine, Sie können ja nicht so tun, als ob in Österreich, in Deutschland oder in der Europäischen Union irgendwie Massenvergiftungen gemacht werden! Verbreiten Sie bitte keine Panik! Das hat doch keinen Sinn, so etwas zu betreiben. In Wahrheit geht es da um sehr genaue Überprüfungen.

Bei der Maisbeize – da Sie das jetzt angesprochen haben – gibt es sehr strenge Auflagen für die Bauern. Bei 0,3 Prozent der österreichischen Bienenvölker wurde aufgrund einer wissenschaftlichen Studie nachgewiesen, dass es Schädigungen gibt. Daher bekommen die Bauern jetzt strengere Auflagen auferlegt, es läuft ein Über­wachungsprogramm, das die Länder durchführen, über die Landwirtschafskammer gibt es Beratungen, Fruchtfolgen müssen eingehalten werden (Präsidentin Mag. Prammer gibt das Glockenzeichen), und, und, und. Und es gibt ein laufendes Monitoring, das verhindern soll, dass Bienen geschädigt werden. (Beifall bei der ÖVP.)

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Weitere Zusatzfrage? – Bitte, Herr Abge­ordneter Riemer.

 


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