Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll167. Sitzung / Seite 46

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Abgeordnete Martina Schenk (BZÖ): Herr Minister, ja, Sie waren nicht bei der Rio-Konferenz. Die Rio-Konferenz ist vorbei, wir müssen jetzt in die Zukunft schauen. Kyoto wurde schon angesprochen. – Ich möchte Sie jetzt mit einem Vorschlag konfron­tieren, und zwar: Der Anteil an Huminsäuren beträgt in einem guten Kompost 50 Prozent der organischen Substanz. Komposte mit einem hohen Anteil an organi­schen Substanzen und dem entsprechenden Huminsäureanteil können maßgeblich zur Bindung von CO2 im Boden beitragen.

Würden wir jetzt auf allen 14 000 Quadratkilometern Ackerflächen Österreichs diesen Kompost ausbringen, könnte man damit 10 Millionen Tonnen CO2 einsparen. Das wäre ja ungefähr der Betrag, den Österreich bei Kyoto einsparen müsste.

Wie stehen Sie zu diesem Vorschlag, was halten Sie davon?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Bundesminister, bitte.

 


Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft Dipl.-Ing. Nikolaus Berlakovich: Sehr geehrte Frau Abgeordnete, Sie haben schon recht, die Bindung von CO2, von einem der Treibhausgase, ist ein wichtiger Aspekt. Deswegen geht es ja auch um den Schutz des Waldes: Wald bindet CO2 und gibt Sauerstoff frei. Das trifft auch auf Pflanzen zu, also Ackerkulturen, das ist richtig. Daher haben wir derartige Programme.

Der Punkt ist nur, dass das, was Sie ansprechen, in den internationalen Klima­schutz­berechnungen nicht einbezogen wird. Also wenn wir ein derartiges Programm starten würden, um CO2 auf unseren Äckern zu binden, dann würde das international nicht angerechnet werden. Das ist ein eigenes Thema.

Es gibt international derartige Bestrebungen, ich unterstütze das, aber das ist noch nicht durchgesetzt.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Noch eine Zusatzfrage? – Bitte, Frau Abge­ordnete Mag. Brunner.

 


Abgeordnete Mag. Christiane Brunner (Grüne): Frau Präsidentin! Im Gegensatz zur Rio-Konferenz 1992, die sehr konkrete Ergebnisse gebracht hat, war Rio+20 sehr enttäuschend. Wir müssen jetzt aber trotzdem überlegen, wie wir in Richtung mehr Nachhaltigkeit weitertun werden. Ich habe das dort auch mit anderen Parlamentariern diskutiert.

Ich habe mich ja schon gefreut, dass die Frage heute von der ÖVP kommt, welche weiteren Schritte diesbezüglich gesetzt werden, weil ich dachte, es gehe um Schritte in Österreich – im Umweltausschuss wollte man das ja nicht diskutieren. (Präsidentin Mag. Prammer gibt das Glockenzeichen.) Denn: Nur deshalb, weil im Titel von manchen Gesetzen bei uns „Umwelt“ draufsteht, ist noch lange nicht Umwelt drinnen. Man muss sich aber sehr wohl auch kritisch mit der Frage auseinandersetzen, wie der Rio-Prozess weitergeht. (Präsidentin Mag. Prammer gibt neuerlich das Glocken­zeichen.) Ich gehe davon aus, dass die gescheiterten Regierungschefs ...

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Abgeordnete, Sie sind bereits weit über der Zeit und haben keine Frage formuliert! Auch für Sie gilt die Geschäftsordnung!

 


Abgeordnete Mag. Christiane Brunner (fortsetzend): Meine Frage lautet – ich hoffe, Sie können sie beantworten, obwohl Sie nicht in Rio waren –: Wie sehen diese konkreten Schritte zur Weiterentwicklung des Rio-Prozesses aus und was werden Sie dazu tun? (Zwischenruf des Abg. Hornek.)

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Bundesminister, bitte.

 


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