Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll173. Sitzung / Seite 208

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Erfreulich ist auch, dass der Sommertourismus zulegt, und da vor allem der Städtetou­rismus und natürlich die Nahmärkte, der Kurzurlaub, der dann oft auch wetterabhängig ist.

Die Basis für den Tourismus in Österreich sind natürlich unsere starken Unternehmen, die Betriebe, die Beschäftigten, die durch ihre Qualifikation die Erfolge der Betriebe ge­währleisten, und die Rahmenbedingungen, einerseits unsere geografische Lage, vor allem im Wintersport, andererseits aber auch die Sicherheit im Staat und vor allem die stabile politische Lage, die vielen unserer Gäste sehr imponiert.

Nicht zu vergessen sind die Kulinarik und die Landschaft, die ein Riesenbonus für Ös­terreich sind. Dem zugrunde liegt natürlich die Arbeit der österreichischen Bäuerinnen und Bauern. Das ist auch ein Beispiel für die große Bedeutung der Gemeinsamen Ag­rarpolitik in Europa, die da weit über die agrarische Produktionssparte hinaus ihre Wir­kung zeigt.

Ich möchte hier auch für die Sparte Weinbau sprechen, die ja als Trägerin von Tradi­tion, Kultur und Formung von Landschaftselementen für den Tourismus sehr wichtig ist. Wenn wir uns die internationale Tendenz anschauen, sehen wir, dass gerade Wein­tourismus immer interessanter wird. Daher hoffe ich, dass die Österreich Werbung und die Österreicher noch stärker auf dieses Segment setzen und den erfolgreichen Weg für den österreichischen Tourismus weitergehen. (Beifall bei der ÖVP.)

20.24


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Preiner. 3 Mi­nuten Redezeit. – Bitte.

 


20.24.27

Abgeordneter Erwin Preiner (SPÖ): Herr Präsident! Herr Vizekanzler! Herr Minister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! In einer wirtschaftlich schwierigen Zeit hat Ös­terreich, wie wir wissen, mit 4,4 Prozent die niedrigste Arbeitslosenrate in der Europäi­schen Union. Daran hat auch der Tourismus großen Anteil.

Ich möchte hervorheben, dass der Tourismus in Österreich selbstverständlich Jobmo­tor ist und zugleich auch in hohem Maße an der Wertschöpfung in Österreich beteiligt ist. 126 Millionen Nächtigungen im Jahr 2011 – ein Plus von 0,9 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2010. Des Weiteren sprechen hervorragende Werte bei den Inländernächtigungen sowie eine gute Bilanz bei den Nächtigungen von Ausländern ei­ne deutliche Sprache.

Ich möchte auch erwähnen, dass wir in der Vergangenheit zielgerichtet und treffsicher in die Qualität des Tourismus investiert haben, auch was die 4- und 5-Sterne-Destina­tionen betrifft. Es ist wesentlich, dass wir, wenn wir unseren international hohen Markt­anteil halten wollen, auch in Zukunft in die Qualität des Tourismus investieren, vor al­lem auch, was die 4- und 5-Sterne-Destinationen betrifft. Wir müssen aber auch noch intensiver neue Gästeschichten ansprechen, zum Beispiel auch aus Osteuropa oder aus dem asiatischen Raum; einige Beispiele wurden heute ja bereits angesprochen.

Kolleginnen und Kollegen! Ein wesentlicher Punkt im Tourismus ist auch die Situation der Beschäftigten, die ich kurz beleuchten möchte. Wir wissen, dass 5,6 Prozent aller unselbständig Beschäftigten in Österreich in der Tourismusbranche Arbeit finden, da­von fast zwei Drittel Frauen.

Im Zusammenhang mit der Situation der Beschäftigten gibt es einiges zu kritisieren. Ein Wermutstropfen sind zum Beispiel die unregelmäßigen Arbeitszeiten. Es ist aber auch sinkende Arbeitszufriedenheit der Beschäftigten festzustellen. In einer Befragung haben nur 27 Prozent der im Tourismus Beschäftigten angegeben, dass ihr Einkom­men existenzsichernd ist. Ich weise darauf hin, dass der Mindestlohn von 1 300 € brut-


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