Mit dem vorliegenden Entwurf soll die Übernahme der Geschäftsanteile der Stadt Wiener Neustadt durch den Bund realisiert werden. Derzeit befindet sich dieses Zentrum in der Bauphase, aber bereits ab 2014 startet der Testbetrieb und ab 2015 der Therapiebetrieb. Ab dann werden jährlich bis zu 1 400 Menschen von internationaler Spitzenmedizin profitieren können. Dank MedAustron werden in Zukunft viele Krebspatientinnen und -patienten bald eine neue Chance auf wirksamere Behandlung durch die schonende Ionentherapie haben.
Bis jetzt gibt es drei solcher Zentren weltweit, die die Bestrahlung mit Protonen und Kohlenstoffionen gemeinsam anbieten, MedAustron wird das vierte Zentrum sein und damit eine wesentliche Rolle bei der Krebsbehandlung und -forschung in Europa und weltweit einnehmen. Mit diesem Zukunftsprojekt stößt Österreich im Bereich der Krebsforschung in die erste Liga der Forschungs- und Gesundheitsstandorte vor.
Österreich hat sich auch in der medizinischen Spitzenforschung und in der forschungsgeleiteten Lehre im Hochschulbereich innerhalb Europas ausgezeichnet etabliert. Wir weisen in der Forschungstechnologie und Innovationskooperation eine langjährig erfolgreiche Bilanz auf: MedAustron, ISTA, die Akademie der Wissenschaften, die Ludwig Boltzmann Institute, unsere Hochschulen generell, viele andere außeruniversitäre Beispiele an Forschungseinrichtungen zeigen, dass wir global wettbewerbsfähig sein können, wenn wir eine klare Fokussierung der Mittel auf Spitzenforschung und faire Rahmenbedingungen im Einwerben von Kooperationen und kooperativen Drittmitteln haben.
Was heißt das konkret? Breitenforschung und
Spitzenforschung bedingen einander, Investitionen in Wissenschaft und Forschung
machen sich bezahlt. Das zeigt sich
auch im aktuellen EU-Rahmenprogramm und in den Verhandlungen des EU-Haushaltes 2014
bis 2020.
Schauen wir uns an, wie sehr dieses Zusammenspiel aus österreichischen Forschungsmitteln und EU-Mitteln wirksam werden kann! Aktuell werden 3 Prozent der bewilligten Fördergelder des Siebten Rahmenprogramms Österreich zugerechnet. Das sind mehr als 500 Millionen €, die von der beantragten Fördersumme bewilligt wurden. Österreichische Partnerorganisationen sind in fast jedem neunten Projekt jeweils führend tätig, in jedem vierten Forschungsprojekt in Europa ist ein Forscher oder eine Forscherin aus Österreich beteiligt. (Demonstrativer Beifall beim BZÖ.)
Das bringt uns quer durch die Parteien auch dazu, dass wir hier stolz sein können über die Rückflussquote. 130 Prozent der Fördersumme werden von Österreich eingeworben. Das heißt, wir sind nicht nur Nettoempfänger, sondern Investitionen in den EU-Haushalt in Forschung rechnen sich für Österreich, aber auch die Investitionen, die Österreich in die Forschung tätigt, rechnen sich für die Zukunft unseres Landes.
Wir wollen langfristig die Forschungsquote auf 6 Prozent heben, bis zum Jahr 2025 – ein sehr anspruchsvolles Vorhaben. Step by Step, Schritt für Schritt beginnen wir damit, aber mit MedAustron wurde unsere FTI-Strategie um einen weiteren Bereich gefördert, gestützt. Die Zukunft Europas beginnt in Österreich, aber gemeinsam können wir nicht nur in Österreich, sondern auch durch ein europäisches Forschungsprojekt diese Zukunft auch unseren Patientinnen und Patienten zugutekommen lassen. (Beifall bei der ÖVP.)
21.45
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nun gelangt Frau Abgeordnete Kuntzl zu Wort. – Bitte.
21.45
Abgeordnete Mag. Andrea Kuntzl (SPÖ): Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! Wie bereits von meiner Vorrednerin ausgeführt (Abg. Dr. Jarolim: Ausführlich
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