Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll173. Sitzung / Seite 231

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ausgeführt!) – ausführlich ausgeführt; danke, Herr Kollege Jarolim –, geht es bei der gegenständlichen Vorlage darum, den Bundesminister für Wissenschaft und Forschung zu ermächtigen, die Geschäftsanteile der Stadt Wiener Neustadt an der Projektent­wicklungsgesellschaft MedAustron GmbH zu übernehmen.

Da wir heute schon das Budget diskutiert haben, möchte ich an dieser Stelle gerne in Erinnerung rufen, dass Österreich so viel wie kein anderes Land in der OECD oder in der EU an öffentlichen Mitteln in Forschung und Entwicklung investiert. Österreich in­vestiert 1,13 Prozent des BIP durch die öffentliche Hand in Forschung und Entwick­lung. Zum Vergleich dazu: Schweden 0,99 Prozent und Finnland 1 Prozent. Da sind wir also Spitzenreiter, was die öffentlichen Mittel betrifft.

Mit dem vorliegenden Budget haben wir einen weiteren Schritt in Richtung Anhebung der F&E-Quote vollzogen. (Beifall bei der SPÖ.)

21.47


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Dr. Karls­böck. – Bitte.

 


21.47.14

Abgeordneter Dr. Andreas Karlsböck (FPÖ): Frau Präsident! Herr Minister! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Spitzenforschung in Österreich – dazu stehen wir natürlich alle! Wir wollen Spitzenforschung in Österreich haben, wir wollen sie auf­bauen. Es gibt im medizinischen Bereich viele kleine Projekte, die den Titel „Spitzenfor­schung“ verdienen würden. Die arbeiten oft sehr engagiert – „im Untergrund“, kann man nicht sagen –, und das nicht unbedingt in der Öffentlichkeit.

Das MedAustron-Projekt, über das wir hier sprechen, ist ein Großprojekt, es ist eine Großforschungsanlage, die die österreichische Forschung in den internationalen Fokus rückt. Wir arbeiten zusammen mit dem Kernforschungszentrum CERN. Junge Leute leisten dort wirklich Hervorragendes, und diese Technologie, die ausgelagert worden ist, kommt nach Österreich zurück und wird hier weiterentwickelt.

Bei MedAustron geht es hauptsächlich um ein großartiges medizinisches Projekt, und zwar nicht nur um ein Forschungsprojekt, sondern auch um ein Projekt, das den Pa­tienten, die Schweres zu erleiden haben, weil sie eine Krebserkrankung haben, zugute­kommt. Ich glaube, dass nicht oft genug gesagt werden kann, dass gerade in der Me­dizin die eigentlichen Helden diejenigen sind, die eine lebensbedrohliche Erkrankung, wie Krebs eben eine ist, behandeln können. Da sind natürlich die Chirurgen und In­ternisten an erster Stelle zu nennen, aber natürlich auch oft unerkannt und verkannt die Strahlentherapeuten.

Dieses Projekt, wo es darum geht, vereinfach gesagt, etwas Hochkomplexes, ja fast eine Einmaligkeit in der Welt im Bereich der Strahlentherapie nach Österreich zu brin­gen, muss uns – das sage ich jetzt auch als Opposition – einiges wert sein, und das ist es uns auch. Deshalb stimmen wir diesem Projekt zu und auch der Übernahme – da­rum geht es hier eigentlich! – der Geschäftsanteile der Stadt Wiener Neustadt durch den Bund.

Aber eines muss ich auch sagen: Ich verstehe auch die Menschen, die hier Kritik üben, denn im Oktober 2004 – ich habe hier eine Aufstellung – wurde die Machbarkeitsstudie mit 116 Million € angesetzt, im November 2006 waren wir schon auf 155 Millionen €, im Februar 2007 waren wir dann auf 172 Millionen € und im Jänner 2010 waren wir auf 186 Millionen € – und im Worst-Case-Szenario wird von 223 Millionen € gesprochen. Das ist also fast eine Verdoppelung in nicht einmal sechs Jahren.

Das ist ein starkes Stück, und da versteht man natürlich diejenigen, die den Sinn der Sache hauptsächlich im Finanziellen sehen und sagen, das ist etwas, was eigentlich so nicht gehen sollte.

 


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