Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll173. Sitzung / Seite 232

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Und noch eine Kritik: Ich hätte es als Wiener Abgeordneter natürlich gerne gesehen, dass das in Wien angesiedelt wird. Wir haben in Wien natürlich die Medizinische Uni­versität, zu der ich auch noch etwas sagen möchte, aber jetzt einmal nur zu diesem Projekt. Wir haben hier natürlich auch ein Potenzial an Spitzenleuten, an Spitzenfor­schern. Es war auch die Kritik im Ausschuss, warum das jetzt in Wiener Neustadt ist. – Na ja, weil halt der Landeshauptmann dort das offensichtlich erkannt hat und das nach Wiener Neustadt gebracht hat. Da hat Wien verloren, und da darf man nicht schimpfen, sondern muss sich an den eigenen Ohren nehmen und sagen: Nächstes Mal darf uns das als Wiener nicht passieren! – Das nur am Rande.

Zur Medizinischen Universität möchte ich noch etwas sagen. An der Medizinischen Universität läuft ja momentan etwas, das nicht erfreulich ist – wir haben das oft dis­kutiert, und ich möchte es auch hier im Plenum sagen. Es war das diese Geschichte mit dieser Gender-Auswertung beim Aufnahmetest. Ich glaube, da hat man gehofft, dass man das irgendwie aussitzt, das Semester wird beginnen, und nächstes Jahr soll ja alles anders sein. Tatsache ist, dass heute viele junge Menschen, junge Männer vor allem, sich subjektiv und auch objektiv diskriminiert fühlen.

Nur für diejenigen, die nicht wissen, was war: Man hat gesagt, es gibt einen Test. Die­ser Test wird, wie jedes Jahr, so ausgewertet, dass eben zirka 20 Prozent, die den Test machen, einen Platz bekommen. Das war eigentlich kein Problem. Es hat aber natürlich das Problem gegeben, dass mehr Männer diesen Test positiv bestanden ha­ben – warum auch immer. Man hat aber nicht den Test geändert, sondern man hat jetzt eine Struktur geschaffen, wo man gesagt hat, die Frauen werden dieses Mal be­vorzugt.

Herr Minister, es hat viele Versuche gegeben. Es gibt jetzt wieder einen Versuch, wo man sagt: Diejenigen, die sich aufgeregt haben, bekommen eine zusätzlichen Platz zu­gesprochen. Das kann aber auch nicht der Weisheit letzter Schluss sein. Ich fordere Sie jetzt noch einmal auf – Sie tun es ja ohnehin, aber ich fordere das noch einmal mit Nachdruck und möchte es auch der Öffentlichkeit zur Kenntnis bringen –, dass hier diejenigen, die es verdienen würden, die diesen Test nach objektiven Kriterien ge­schafft hätten, tatsächlich einen Platz bekommen. (Beifall bei der FPÖ.)

21.52


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Dr. Grü­newald. – Bitte.

 


21.52.30

Abgeordneter Dr. Kurt Grünewald (Grüne): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Ge­schätzter Herr Bundesminister! Wir stimmen der Übernahme von Geschäftsanteilen von Wiener Neustadt durch das Wissenschaftsressort zu und sind – weil diese eigen­artige Bemerkung gefallen ist – als Opposition natürlich daran interessiert, dass Hoch­standard in der Forschungspolitik betrieben wird und auch gute Einrichtungen nach Ös­terreich kommen.

Es ist aber die Frage erlaubt: Sind die Interessen von Wissenschaft und Forschung bei einer Beteiligung des Bundes von 35 Prozent an den Gesamtkosten – Gott sei Dank gedeckelt mit 118 Millionen – auch abgesichert und gerechtfertigt?

Ich fange nun einmal mit dem medizinischen Bereich an und zitiere wörtlich aus einer Anfragebeantwortung von Bundesminister Stöger.

Erstens: „Studien oder Schätzungen zur Anzahl von Patient/inn/en liegen meinem Res­sort nicht vor.“

Zweitens: „Welche Tumorerkrankungen in Zukunft erfolgreich mit Protonen oder Ionen behandelt werden können, lässt sich derzeit nicht mit Sicherheit sagen.“

 


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